Essener Motorshow 2004

- Show der Superlative -

Alljährlich findet Ende November die Essener Motorshow in den Grugahallen statt. Es ist mittlerweile eine Show der Superlative, man kann getunte Fahrzeuge sehen, man erlebt Rennfahrerstars hautnah, schöne Frauen aus Brasilien tanzen Samba, Bücher werden angeboten, … - was will man eigentlich mehr?

In diesem Jahr waren wieder über 400.000 Besucher in Essen, allein 1.000 Journalisten berichteten über das Mega-Ereignis.

Ich  möchte nur über ein paar persönliche Gegebenheiten erinnern, ansonsten wurde über die Essener Motorshow ja viel in den Zeitungen geschrieben und in den Medien berichtet.

Rennfahrervorstellung bei Audi

Audi hatte es geschafft, 2004 mit Mattias Ekström die DTM zu gewinnen. Der junge Schwede gewann knapp vor Christijan Albers (NL) auf Mercedes.

Ich hatte die Gelegenheit, mich kurz mit Mattias Ekström zu unterhalten. Da ich oft in Schweden bin, fanden wir schnell ein Thema, die Schweden-Rallye. Im letzten Jahr hatte er dort die Klasse der seriennahen Rallye-Fahrzeuge gewonnen. In diesem Jahr hofft er auf ein WRC-Auto, um auch vorne mitfahren zu können. Mattias Ekström, der in Falun (das ist die Stadt der Falun-Farbe, mit der die meisten schwedischen Häuser in rot gestrichen sind) wohnt, unterhielt sich mit mir in Deutsch. Aber es ist ja bekannt, dass viele Schweden auch Deutsch sprechen.

Eine weitere Unterhaltung hatte ich mit Allan McNish, der 2005 als ehemaliger Formel 1-Rennfahrer auch in der DTM mitfahren wird. Ich bat Allan McNish um ein Autogramm, das ihn in einem Audi R8 beim 1.000 km-Rennen auf dem Nürburgring zeigt. Allan McNish konnte sich sofort daran erinnern, dass das Bild etwa eine Stunde vor Rennende in der „Kurve da unten“ (gemeint war die Dunlop-Kehre) gemacht wurde. Alle Achtung, dass Rennfahrer sich aufgrund eines Bildes sofort an Ort und Zeitpunkt erinnern können. Er erzählte mir noch, dass er gerade vorher den anderen Audi R8 von Tom Kristensen überholt hatte.

Sebastian Vettel – neuer deutscher Formel 1-Rennfahrer

Bei Red Bull wurde das Red Bull Junior Team vorgestellt. Das sind junge Fahrer zwischen 15 und 18 Jahren, die noch Großes im Motorsport vorhaben. Allen voran Sebastian Vettel, der in diesem Jahr im BMW Junior-Cup 18 von 20 Rennen gewonnen hatte. Sebastian Vettel (er ist gerade mal 17 Jahre alt) wird im nächsten Jahr in der Formel 3000 fahren. Da mittlerweile Red Bull das Formel 1-Team von Jaguar aufgekauft hat, ist es eine Frage der Zeit, dass Sebastian Vettel wohl auch in der Formel 1 starten wird. Vielleicht wird er der jüngste Formel 1-Fahrer in der Geschichte werden?

VW bei Paris – Dakar

Im letzten Jahr war VW bei der Rallye Paris – Dakar mit 2 Fahrzeugen am Start, in diesem Jahr will man mit 4 Fahrzeugen dabei sein, um so mehr Chancen auf einen Gesamtsieg zu haben.

Bekanntlich war im letzten Jahr Jutta Kleinschmidt an guter Position liegend zurückgefallen, weil beim Durchfahren eines Flusses Wasser in die Zylinder des Touareg gekommen war. Das war sicher Anfängerpech, denn VW war im letzten Jahr mit dem Touareg zum ersten Mal am Start gewesen.

Der neue Touareg hat nunmehr 2,5 l (bisher 2,3 l) und leistet 260 PS (bisher 238 PS). Die Fahrer sind Jutta Kleinschmidt (Siegerin 2001), Juha Kankkunen (Sieger 1988), Bruno Saby (1993) sowie als überraschender Neuzugang das amerikanische Multi-Talent Robby Gordon (sechsmal US-Offroad-Meister, aber auch Sieger in Sportwagen-, NASCAR- und Champcar-Rennen).

Opel steigt aus der DTM aus

Opel wird nur noch 2005 in der DTM mitfahren. Das finanziell angeschlagene Unternehmen muss sparen.

Opel startet im nächsten Jahr mit vier neuen Vectra in der DTM. Sportchef Volker Strycek führte weiter aus, dass als Fahrer bisher Heinz-Harald Frentzen, Marcel Fässler und Neuzugang Laurent Aiello verpflichtet wurden. Der Franzose gehört zu den erfolgreichsten Tourenwagen-Piloten überhaupt: Er gewann u.a. die Französische Supertourenwagen-Meisterschaft 1994, die Deutsche STW-Meisterschaft 1997, die britische Tourenwagen-Meisterschaft 1999 und die DTM 2002.

Viele Bekannte

Auf der Essener Motorshow trifft man natürlich viele Bekannte, aus der Motorsport-Szene und auch sonstige.

So traf ich beispielsweise Norbert Talke (Mitinhaber der großen Talke-Spedition in Hürth), Dr. Christian Andreae (Abteilungsleiter im Haus der Technik, Essen), Werner und Sebastian Wiedl (Audi-Dokumentation und Freund von Frank Biela) sowie viele andere Bekannte. Auch mein Buch „Nürburgring – 50 Jahre live dabei“ wurde bei den Spezialisten für Motorsportliteratur angeboten.

Abends noch der Treff des Verbandes der Motorjournalisten (VdM-Treffen), das ja schon Tradition hat. Auch hier wieder viele Bekannte und ‚Fachgespräche’

Essen war wieder mal super, was will man mehr?