VdM und MPC bei Porsche Kremer Racing in Köln
Der Besuch des Motorpresseclub(MPC) Köln und des VdM Arbeitskreises West bei
einem der erfolgreichsten Porsche-Rennställe – Porsche Kremer Racing in Köln Ossendorf- war faszinierend. Man bekam einen Einblick in die Vorbereitung zu Rennen,
insbesondere zur VLN-Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring sowie zum berühmten 24h-Rennen.
„Kremer” wurde im Jahr 1962 von den Brüdern Erwin und Manfred Kremer
gegründet. Schnell auf Fahrzeuge der Marke Porsche spezialisiert, war Kremer Racing Köln das erste Team, das den “911“ international zum Einsatz brachte. Herausragende
motorsportliche und geschäftliche Erfolge auf Porsche-Fahrzeugen wurden werksseitig belohnt: Kremer erhielt den Status eines offiziellen Händlers, seinerzeit eine revolutionäre
Entscheidung. Kremer war damit der einzige Porsche-Händler in Deutschland, der exklusiv diese Marke vertrat.
Kremer Racing Cologne fuhr in den 70iger Jahren die
Weltmeisterschaft für Sport-Prototypen mit Porsche-Fahrzeugen, die 24 Stunden von Le Mans und die Interserie.
1994 bestritt Kremer Racing Cologne auch die werksseitigen Einsätze des
Hauses HONDA, kehrte dann aber wieder exklusiv zu Porsche zurück. 1995 gewann Kremer Racing Cologne mit dem Porsche Spyder K8 die “24 Stunden Daytona” und bestritt im Auftrag
des Porsche -Werks die “24 Stunden von Le Mans”, wobei der 6. Platz erzielt wurde.
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Es folgten viele Siege in aller Welt – bis es Streit zwischen den
beiden Kremer-Brüdern gab und beide sich trennten. Den Rennsportbereich führte Erwin Kremer weiter, bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahre 2006. Nach dem Tod hatte dessen Witwe Christel
nicht das große Interesse an der bis dahin erfolgreichen Firma und es ging bergab. Die Witwe starb 2008 und Manfred Kremer, der einst von Erwin Kremer ausgezahlt worden
war, übernahm wieder die Firma Seit August führt Dipl.-Kaufm- Eberhard Baunach die Firma als Geschäftsführender Gesellschafter. Er fährt selbst Rennen, hat aber neben Bezahlfahrern
(die Fahrer zahlen etwa 8000€ pro Start bei einem VLN-Lauf und 28.000 € beim 24h-Rennen) auch Profis eingestellt, so den früheren deutschen F3-Fahrer aus der frühen
Schumi-Zeit, Wolfgang Kaufmann (immerhin gewann Kaufmann einige Rennen gegen Michael Schuhmacher).
Mit Wolfgang Kaufmann hatte ich ein längeres Gespräch. Wir erinnerten uns an
ein F3-Rennen auf der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings im Jahre 1990. Knallharter Kampf mit Michael Schuhmacher bei regen und Nebel und Streckensprecher Kalle Hufstedt hatte
Angst um die beiden. Letztendlich gewann Manfred Kaufmann.
Die Fa. Porsche Kremer Racing setzt eigene Fahrzeuge bei Rennen ein,
betreut aber auch Kundenfahrzeuge. Gefahren werden neben den Langstreckenrennen auf dem Nürburgring auch bei Rennveranstaltungen für historische Rennfahrzeuge. Darüber hinaus werden
Kundenfahrzeuge ganz allgemein betreut, z.B. werden Inspektionen durchgeführt. !0 Mitarbeiter sind fest angestellt, bei Rennveranstaltungen helfen weitere Helfer aus, auch solche von der
Fachhochschule (FH) Köln.
Stolz ist Eberhard Baunach auf seinen Motorenprüfstand: Stationäre
Motorbremse bis 1000 PS und 1000 Nm – das schafft kaum ein anderer Prüfstand! Spezialisiertes Personal stellt die Motoren optimal ein. Die Stunde kostet 165 € netto
incl. Leistungsmessung, Leistungssteigerung, Vergaser-, Zünd- und Kraftstoffeinstellung.
Mit Eberhard Baunach geht es wieder bergauf. Sorge bereitet ihm die Zukunft
des Nürburgrings – das ist praktisch seine Hausstrecke. Der Nürburgring muss für den Moto-Breitensport offen bleiben. Der ‚andere Mist‘ soll entfernt werden, das ist sein
Appell an die Politiker in Mainz.
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