IAA 2001 in Frankfurt
Die diesjährige Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt wurde von einem
Ereignis überschattet, das in den USA stattfand. Während am Dienstag anlässlich des Journalistentages eine Pressekonferenz die andere ablöste, geschah ein für alle unfassbares Ereignis in New York, die beiden Tower des World Trade Centers
wurden durch Flugzeuge zerstört. Terroranschlag in den USA Ich war morgens zur IAA gefahren und hatte an mehreren Presseinformationen, die
halbstündlich stattfanden, teilgenommen. Ich befand mich gerade an dem Stand von Porsche, als ein Kollege neben mir ein Handygespräch empfing. Ich hörte nur die Worte: „Terror. Muss ich in die Redaktion kommen?“. Ich dachte zunächst an nichts
besonderes. Als ich dann irgendwie die Halle 8 verließ, sah ich draußen einen riesigen Fernsehschirm. Man konnte ein brennendes World Trade Center sehen. Der Nachrichtensprecher Wickert erläuterte etwas. Es war kein Ton vorhanden, so dass ich
nichts verstehen konnte. Ich eilte zu meinem Auto und erfuhr mehr über diese amerikanische Tragödie! Neuigkeiten auf der IAA Eine Automobilausstellung dient dazu, dass Fahrzeughersteller und Zubehörfirmen insbesondere
ihre neuen Produkte präsentieren. Fachjournalisten haben die Möglichkeit, bereits am Dienstag unmittelbar vor der offiziellen Eröffnung sich die Neuigkeiten anzuschauen. Sie können dann ohne „viele Zuschauer“ gute Fotos machen. Obgleich es nur
ein „Pressetag“ war, waren schon einige 1000 Fachkollegen anwesend. Bei VW wurde der neue Polo vorgestellt. Auf dem Smart-Stand wurde erstmals der viertürige Smart dem Publikum präsentiert. Kein geringerer als Jürgen Huppert,
Vorstandsmitglied bei DaimlerChrysler, teilte den Fachjournalisten Einzelheiten über den viertürigen Kleinwagen mit. Exotisch auch die Präsentation. Als Marsmenschen verkleidete Tänzerinnen enthüllten die Abdeckung – der silberfarbene Smart
tauchte in einer Art Nebel auf. Noch zu erwähnen, dass es nach der Pressepräsentation etwas für den Magen gab, eine Japanerin servierte Suchi-Gerichte. Als weitere Neuerscheinungen seien erwähnt ein Bugatti-Sportwagen für 500.000 DM sowie
die neue Mercedes Benz der SL Klasse. Rennwagen Mich interessierten vor allem auch Rennwagen. Aus Erfahrung weiß ich, dass Firmen, die werksseitig Motorsport betreiben, gerne ihre Wettbewerbsfahrzeuge anlässlich
internationaler Motorausstellungen präsentieren. Besonders umlagert war natürlich der Ferrari-Stand. Hier war der Weltmeister-Wagen von 2001 von Michael Schumacher mit der Startnummer 1 zu sehen. Die nette Dame in rotem Kostüm, die die
Ferrari-Prospekte an die Herren Journalisten verteilte, konnte gar nicht so schnell in die Kiste greifen, wie ihr die Prospekte aus der Hand gerissen wurden. Bei DaimlerChrysler hatte man in diesem Jahr keine aktuellen Formel 1-Rennwagen
gezeigt, sicher aufgrund der „Erfolglosigkeit“ (man hatte 2001 nur 3 Rennen gewonnen). Man beschränkte sich darauf, den W196 aus den Jahren 1954/55 zu zeigen. Bei Auto-Union war der Le Mans-Sieger von 2001 zu sehen, außerdem ein 16 Zylinder
Vorkriegsrennwagen, mit dem Hans Stuck sen. mehrere Bergrennen gewonnen hatte. Dieses Fahrzeug war vollkommen neu aufgebaut worden. Auf dem Stand von Honda zeigte man die neuen Formel 1-Fahrzeuge von Jordan und BAR. Auch war der ChampCar mit
der Nr. 1 des Penske-Teams zu sehen. De Ferran war mit diesem Auto im letzten Jahr ChampCar-Meister der USA geworden. Besonders schön war der Benthley-Rennsportwagen, der in diesem Jahr erstmals in Le Mans im Einsatz war und dort den 3.
Platz hinter den beiden Audis belegt hatte. Stark besucht war auch der BMW-Stand, hier war der BMW-Williams von Ralf Schumacher, mit dem dieser in diesem Jahr die Großen Preise von Imola, Kanada und Hockenheim gewonnen hatte, zu sehen.
Besonders interessierte mich der neue Toyota Formel 1, der im Jahr 2002 in das Grand Prix-Geschehen eingreifen will. Nicht besonders auffallend, er glich im äußeren den anderen Formel 1-Rennwagen bis auf wenige Details. Man wird abwarten, wie
er sich in den nächsten Jahren schlagen wird. Last but not least der Formel 1-Rennwagen von Jaguar, der in diesem Jahr nur einen Podestplatz (3. Platz von Eddy Irvine in Monaco) erringen konnte. Sei noch zu erwähnen, dass auf dem
Fiat-Stand ein Ferrari Formel 1-Rennwagen des Jahres 2000 zu sehen war (Startnummer 3). Michael Schumacher war mit diesem Wagen im vergangenen Jahr zum dritten Mal in seiner Karriere Weltmeister geworden. Resümee Die IAA
2001 war natürlich wieder ein Großereignis. Es wurde überschattet durch die amerikanische Tragödie, deshalb wurden unmittelbar nach dem Ereignis viele Pressekonferenzen abgesagt. Aus der ursprünglich geplanten IAA der Superlative, des
Glanzes und des Glamours sei nach den Terrorangriffen in New York eine „leise“ IAA geworden, so Gottschalk, Präsident des VDA. Die hohe Besucherzahl von 800.000, die 10 % unter dem Wert des Rekordjahres 1999 lag, unterstrich die Richtigkeit
der Entscheidung, trotz der Terroranschläge die IAA durchzuführen. Ich selbst hatte also noch das Glück, vor den Terroranschlägen die IAA zu besuchen. Mein Eindruck war der allerbeste.
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Besucherzähler seit 18.11.2001