Formel 1 im RTL-Studio

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Webmaster Reinhold Zitzelsberger

Letzte Änderung

Donnerstag, 22. August 2013 

Zweimal im RTL-Studio

Normalerweise muss man Jahre warten, um für das RTL-Studio in Köln, wo die Rennen für die Formel 1 Weltmeisterschaft in der Regel von Florian König mit Gästen kommentiert werden, Karten zu bekommen. Aber die Ereignisse in New York (Terroranschlag auf das World Trade Center) sowie der Krieg in Afghanistan führten dazu, dass man kurzfristig wieder die Sendungen nach Köln verlegte.

Niki Lauda Teamchef bei Jaguar

Jahrelang wurden die Sendungen in Köln von Florian König und Niki Lauda kommentiert. Niki Lauda, selbst dreimaliger Formel 1-Weltmeister und ein „Mann mit Hirn“ kann sehr genau die Szene analysieren und exakt kommentieren. In der Regel trifft er „den Nagel auf den Kopf“. Es macht Spaß, Niki Lauda zu erleben.

Niki Lauda hatte anfangs der Grand Prix-Saison 2001 die Aufgabe übertragen bekommen, das Jaguar-Team zu leiten. Mitte des Jahres war es ihm auch „gelungen“, den bisherigen Rennleiter Bobby Rahal (USA, mehrmaliger IndyCar-Sieger) abzulösen. Bobby Rahal ging wieder zurück in die USA, um dort sein ChampCar-Team zu leiten, außerdem soll er noch Direktor einer Bank sein.

Die neue Aufgabe forderte es aber auch, dass Niki Lauda bei den Rennen selbst anwesend sein musste und somit nicht im Studio sein konnte.

Gleichwohl stand er dem RTL-Studio per Fern-Übertragung noch zur Verfügung und wurde sowohl vor den Rennen als auch nach den Rennen (wenn die sog. Highlights kommen) in die Kommentierung einbezogen.

Karten

Wie gesagt, man muss normalerweise Jahre auf Karten für das RTL-Studio warten. Ich hatte das Glück, dass mich jemand vom Formel 1-Club in Köln anrief und fragte, ob ich Karten für das Studio für die Übertragung des Großen Preises der USA haben möchte. Vorsichtig fragte ich, ob es auch zwei Karten sein dürften. Mein Gesprächspartner bot mir sogar fünf Karten an. Also, auf gings mit Ehefrau Geschi, Tochter Cora sowie meinen beiden jüngsten Enkelkindern Tjark (15) und Tjalf (13). Die Übertragung fand wegen der Zeitverschiebung nach den USA (Illinois) sieben Stunden später statt.

Ein weiterer Zufall wollte es, dass abermals kurzfristig eine Übertragung in das RTL-Studio nach Köln verlegt wurde, diesmal der Große Preis von Japan. Zeitlich musste wieder umgedacht werden, denn in Japan geht die Sonne wiederum sieben Stunden früher auf. Die Vorberichterstattung sollte um 6.30 Uhr beginnen. Wir mussten also um 5.30 Uhr bereits im Studio sein.

Diesmal „streikte“ meine liebe Geschi, so dass ich mit anderen „Motorsportbekannten“ nach Köln fuhr. Insgesamt bestand unser „Team“ aus fünf Personen.

Großer Preis der USA

Der Große Preis der USA fand auf der traditionellen Rennstrecke in Indianapolis (Illinois) statt. Man hatte hier im Jahre 2000 den ersten Formel 1 Grand Prix gefahren, ich war seinerzeit mit dabei.

Die Strecke ist praktisch eine Kombination des Hochgeschwindigkeitskurses, auf dem IndyCar-Rennen gefahren werden, sowie dem sog. „Infield“, wo langsame Kurven in den dort befindlichen Golfplatz hineingebaut wurden. Also eine Kombination zwischen Hochgeschwindigkeit und sehr langsamen Streckenteilen (Kurvengeschwindigkeiten unter 80 km/h). Hier die richtige Abstimmung zu treffen, ist manchmal Glücksache.

Trainingsschnellster war Michael Schumacher (Ferrari) vor Juan Pablo Montoya (BMW-Williams). Den Start gewann Michael Schumacher. Montoya fiel später aus. Michael Schumacher fuhr zugunsten von Rubens Barrichello (Ferrari), der unbedingt Punkte für die Vizeweltmeisterschaft brauchte. Sowohl Juan Pablo Montoya als auch Rubens Barrichello fielen aus, so dass plötzlich und unerwartet Mika Häkkinen (Mc Laren-Mercedes) führte. Er gewann schließlich das Rennen vor Michael Schumacher. Da es sein vorläufig vorletztes Formel 1-Rennen war, wurde ihm der Sieg auch gegönnt. Sogar Michael Schumacher freute sich mit ihm.

Schumacher gewinnt in Japan

Michael Schumacher stand schon lange als Formel 1-Weltmeister fest, er hatte bereits beim Großen Preis von Ungarn einen uneinholbaren Punktevorsprung hereingefahren, so dass ihm die Weltmeisterschaft nicht mehr genommen werden konnte. Auch in Japan stand Schumacher auf der „pole position“. Er ließ diesmal im Gegensatz zum USA-Grand Prix, wo er immer wieder versucht hatte, Rubens Barrichello vorzulassen, nichts anbrennen und fuhr einem Start-Ziel-Sieg entgegen. Zweiter wurde Juan Pablo Montoya vor David Coulthard (Mc Laren-Mercedes). Mika Häkkinen hatte als besondere Geste Coulthard noch in den letzten Runden vorbeigelassen, so dass dieser noch aufs Podium kam.

Für Mika Häkkinen war es das vorläufig letzte Formel 1-Rennen. Er hat vor, eine sog. „Baby-Pause“ einzulegen und will 2003 wieder starten.

Ebenfalls für Jean Alesi war es das letzte Rennen. Alesi, Dienstältester Formel 1-Rennfahrer, bekommt für 2002 keinen neuen Vertrag mehr bei Jordan. Das letzte Rennen von Alesi endete mit einem schlimmen Unfall. Beim Sauber von Räikkönen brach eine Hinterradaufhängung, das Fahrzeug stellte sich quer. Mit über 200 km/h schob Alesi das Fahrzeug von Räikkönen noch an, beide Fahrzeuge krachten in die Reifenstapel. Ein Rad traf Alesi am Kopf, der Sturzhelm wurde beschädigt. Beide Fahrer blieben gleichwohl unverletzt. Ein wenig schöner Abgang für jemanden, der über 200 Grand Prix-Rennen gefahren hatte (wovon Alesi aber nur eins gewonnen hat).

Schumacher hatte nach dem Sieg im Großen Preis von Japan einige Rekorde aufgestellt:

    - Mit 803 Weltmeisterschaftspunkten insgesamt hatte er Alain Prost überholt.

    - Mit 9 Siegen hatte er die meisten Siege in einer Saison eingefahren.

    - Er hatte die Weltmeisterschaft souverän vor dem Zweiten mit fast doppelter Punktzahl gewonnen.

    - 123 Punkte in einer Saison sind ebenfalls Rekord.

Studiogäste

Anstelle von Niki Lauda waren andere Studiogäste eingeladen worden. Bei dem Rennen um den Großen Preis der USA war es kein geringerer als Max Mosley, amtierender FIA-Präsident.

Max Mosley sprach ein einwandfreies Deutsch, schließlich hatte er in Deutschland Schulen besucht und auch studiert. Er ist von Beruf Rechtsanwalt. Hatte in jungen Jahren selbst Rennen gefahren und war später Rennleiter beim March-Team.

Max Mosley bescheinigte Michael Schumacher als intelligenten Menschen. Zitat: Michael Schumacher hat eine ganze Menge Gehirn mitbekommen. Auch bei unterschiedlichen Meinungen kann man ihm nicht böse sein, so Max Mosley.

Beim Rennen um den Großen Preis der USA hatte man keinen Studiogast aus der Motorsportszene. Die aktuellen Ereignisse, hier insbesondere der Kampf der USA gegen Afghanistan machten es erforderlich, in den Morgenstunden das Publikum mit aktuellen Ereignissen zu versorgen. So war es die Nachrichtensprecherin S. Müller, die zwischen den Pausen Informationen über den Stand des Afghanistan-Krieges gab. Auf dem Bildschirm waren Vertreter des Taliban-Regimes zu sehen, die ihre Flüche gegen die USA abgaben. Ein makaberes Bild, Rennwagen im Vordergrund und auf der Leinwand bärtige Taliban-Vertreter.

Als Studiogäste sollten nicht unerwähnt bleiben junge Leute vom Motorsportclub in Eisleben, die sowohl einen Ferrari Formel 1 als auch einen BMW-Williams originalgetreu nachgebaut hatten. Die Fahrzeuge waren sogar fahrbereit. Verblüffend die Perfektion, mit der die jungen Leute diese Nachbauten erstellt hatten. Viel Beifall gab es bei der Vorstellung.

Resümee

Die Formel 1 2001 hat mit Michael Schumacher wieder einen würdigen Weltmeister. Dadurch, dass die Weltmeisterschaft schon recht früh feststand, war die Luft relativ früh raus. Das erfreuliche an der Saison war, dass aus dem ursprünglichen Zweikampf zwischen Ferrari und McLaren nun ein drittes Team, das BMW-Williams Team, hinzu gekommen war. Immerhin hatte BMW-Williams vier Siege eingefahren und war Dritter in der Konstrukteursweltmeisterschaft.

Nicht unerwähnt sollte der Bruderkampf in der Saison zwischen Michael und Ralf Schumacher bleiben. Beide hatten mehrere Male in erster Startreihe gestanden und sich des öfteren hart bekämpft. Erwähnt werden sollte hier das Rennen am Nürburgring, wo Michael Schumacher nur durch eine Zeitstrafe gegen seinen Bruder diesen abschütteln konnte.

Die Saison 2002 sollte hoffentlich spannender werden. Bleibt auch zu hoffen, dass zu den drei Teams noch ein weiteres „Siegerteam“ hinzukommt.

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Viel Spaß beim Betrachten..

RTLLauda

BMW Klaus + Geschi + Tjalf Ridder

EISLEBEN F1 CLUB

Fahrerwertung 2001

Ferrarimütze

Ridder-Family beim GP von USA

Häkkinen Japan 2001

Schumi USA 2001

Nachrichten im RTL Studio mit S. Müller 2001

Dr GP von USA im RTL-Studie, vorne der BMW 2001

Winner Schumi 2001

Taliban im RTL-F1-Studio. Das soll's auch geben. Traurig, aber wahr..