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Webmaster Reinhold Zitzelsberger

Letzte Änderung

Donnerstag, 22. August 2013 

Motorsport in München

 

München ist immer eine Reise wert – auch für Motorsportler! Sicher ist vielen bekannt, dass das BMW-Museum direkt unterhalb der „4 Zylinder“ einzigartige Exponate aus der Motorsportgeschichte enthält – aber auch im Deutschen Museum ist das erste entwicklungsfähige Kraftfahrzeug, der dreirädrige Motorwagen von Karl Benz aus dem Jahre 1886 zu sehen. Ganz neu ein Nachbau des schnellsten Renntransporters der Welt, der 1954 und 1955 die Weltmeisterwagen von Mercedes zu den Formel 1-Pisten fuhr. Zu sehen in der neuen Niederlassung von Daimler-Chrysler in der Arnulfstraße an der Donnersberger Brücke/ Mittlerer Ring.

Aber schauen wir uns mal um: (Bildergalerie siehe unten)

BMW-Museum

Das BMW-Museum wurde zur gleichen Zeit gebaut wie das Olympia-Stadion mit dem Zeltdach und das BMW-Hochhaus („4 Zylinder“). Baubeginn war 1971, eröffnet wurde es 1973. In Anlehnung an das Guggenheim-Museum in New York befinden sich im Inneren „Straßenspiralen“, auf denen man aufwärts geht und jeweils seitlich die Ausstellungsstücke sehen kann.

Es zeigt nicht einfach nur die BMW-Geschichte anhand von Motoren, Motorrädern und Automobilen, sondern lässt seine Besucher die Horizontale der Verkehrstechnik aus der Sicht von 5 Generationen sehen. Und hier insbesondere Exponate aus der jeweiligen Zeitgeschichte des Motorsports.

Unterbrochen wird der Aufgang bis zur oberen Plattform jeweils durch Fernsehapparate, in denen Videofilme zu sehen sind – aber auch durch Diashows aus dem Motorsportgeschehen sind anzuschauen.

Erinnerungen wurden bei mir wach, als ich die 500 ccm, 2 Zylinder Boxer Rennmaschine von Schorsch Meier sah – ich hatte sie 1953 als Junge erstmals beim Eilenriede-Rennen in Hannover gesehen. Es war damals die Abschiedsvorstellung von Schorsch Meier, danach zog er sich aus dem Motorrennsport zurück. Schorsch Meier verstarb 2003, er hatte in der Vor- und Nachkriegszeit die Motorradrennen in der „Großen Klasse“ bestimmt.

Nicht zu vergessen, dass BMW Formel 2-Motoren sechsmal Europameister in der Zeit von 1972 bis 1982 wurden, ein Formel 2-March mit BMW-Motor war zu sehen.

Deutsches Museum

Im Deutschen Museum habe ich 1964 erstmals einen Auto Union Rennwagen mit 16 Zylindern aus der Vorkriegszeit gesehen. Damals hatte der Rennwagen noch keine Verkleidung. Diesmal konnte ich das seltene Exemplar mit Verkleidung bewundern.

Das Deutsche Museum wurde bekanntlich vor 100 Jahren gegründet und ist heute die größte technische Sammlung der Welt. Die Räumlichkeiten auf der „Museumsinsel“ zwischen zwei Isar-Armen gelegen, platzen aus allen Nähten und man hat deshalb Dependancen in Bonn sowie in Schleißheim geschaffen. Im Aufbau ist das Verkehrszentrum, in dem ab dem Jahr 2005 Automobile, Motorräder, Lokomotiven, praktisch alles was auf Straßen, Schienenwegen und Wasserstraßen fährt, zu sehen sein wird.

Ich fuhr also mit einem Shuttle-Bus vom Hauptmuseum ins Verkehrszentrum, am Rande der Theresienwiesen („Oktoberfest“) gelegen. In einer alten Halle hatte man futuristisch in zwei Ebenen Fahrzeuge, insbesondere auch viele Rennfahrzeuge, aufgestellt, es sollen nur einige genannt werden:

  • - Weltmeisterschaft-Maschine von Tony Mang (Kawasaki, 250 ccm)
  • - Auto Union-Rennwagen aus dem Jahre 1937
  • - McLaren Mercedes aus dem Jahre 1999
  • - 300 SLR aus dem Jahre 1955
  • - Weltrekord-Maschine von NSU (Delfin)
  • - Heinkel Tiger aus den 50er Jahren
  • - und vieles mehr.
  • Besondere Schaustücke waren auch der Renault Turbo-Rennwagen aus den 70er Jahren sowie ein Formel 2-BMW, dessen Chassie von Dornier gebaut wurde. Fahrer waren damals Dieter Quester und Gerhard Mitter. Der Formel 2-BMW war unter begehbaren Glasscheiben versteckt, so dass man auf ihm herumtreten konnte. Besonders interessant auch die Aufsicht auf die Rennwagen-Galerie. Man konnte hier von oben einzigartige Fotos schießen, insbesondere auch die Stromlinienförmigkeit betrachten.

Es handelte sich hier bei dem Verkehrszentrum – Stand 2003 - nur um eine Zwischenlösung – auf die Fertigstellung weiterer Hallen im Jahr 2005 darf man gespannt sein.

Renntransporter bei Mercedes

Mercedes hatte 2003 in der Nähe der Donnersberger Brücke/Mittlerer Ring ein riesiges Verkaufszentrum in Betrieb genommen. Besonderer Gag ist ein Schaufenster über 6 Etagen und mit einer Länge von über 100 m, wo vom Mittleren Ring aus silberfarbene Mercedes-Fahrzeuge aller Typen zu sehen sind.

Mir war bekannt geworden, dass Daimler-Chrysler einen Renntransporter aus dem Jahr 1954/55, mit denen damals die Formel 1-Boliven sowie die 300 SLR-Rennsportwagen zu den Rennstrecken gefahren wurden, nachgebaut hatte. Ich hatte den Zug nach Bad Tölz verpasst und nutzte so die Gelegenheit, einen kurzen Abstecher in das Mercedes-Gebäude zu machen, um den Nachbau des Rennsportwagens anzusehen. Tatsächlich fand ich das superschnelle Gefährt im 1. Stock, beladen mit einem Formel 1-Rennwagen aus dem Jahr 1955.

Damals (1954) entschloss sich der legendäre Rennleiter Alfred Neubauer (der „Dicke“) zum Bau dieses einzigartigen Transporters – Motor von einem 300 SL mit einer Spitzengeschwindigkeit bis 170 km/h.

Das Original des Renntransporters wurde 1967 verschrottet. Vor 7 Jahren begann man mit einem Nachbau. Dieser wurde 2003 fertig gestellt. Einzelheiten über das einzigartige Fahrzeug siehe auch nebenstehende Kästen.

Ich war fasziniert von dem Renntransporter sowie auch von dem Formel 1-Rennwagen, der auf ihm „befördert“ wurde. Im Nu hatte ich einen ganzen Film verknipst.

Resümee

Natürlich ist München derzeit mit BMW und dem Engagement in der Formel 1 in der Gunst der Motorsportfans vorne mit dabei – aber auch alle anderen, die sich nur für Autos interessieren, kommen in den 3 Münchener Museen nicht zu kurz.