GP Österreich 2002

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Webmaster Reinhold Zitzelsberger

Letzte Änderung

Donnerstag, 22. August 2013 

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Großer Preis von Österreich 2002
auf dem A1-Ring in Zeltweg

Die wohl interessanteste Kurve des umgebauten A1-Ringes dürfte die Castrol-Kurve sein. Am Ende der Start- und Zielgerade kommen die Formel 1-Fahrzeuge mit ca. 320 km/h an und müssen auf etwa 100 km/h zurückbremsen. Wer den Bremspunkt nicht genau trifft, der landet unweigerlich im Kiesbett oder dreht sich. Interessant auch, dass in dieser Kurve sich der Boxenausgang befindet.

Übrigens wurde der diesjährige Große Preis von Österreich von Toyota gesponsert. Toyota Formel 1-Rennwagen waren erstmals in Österreich am Start.

Rubens Barrichello (Ferrari) war der eigentliche Sieger des Großen Preises von Österreich. Er beherrschte das Training, das Qualifying und letztendlich auch das Rennen. Laut Stallorder musste er allerdings kurz vor Start und Ziel Michael Schumacher, der für Ferrari unbedingt Weltmeister werden sollte, vorbei lassen.

Während Rubens Barrichello (Ferrari) vorne wegfuhr, duellierten sich dahinter auf Platz 2 und 3 die Schumi-Brüder. Hier führt Ralf Schumacher (BMW-Williams) vor Michael Schumacher (Ferrari).

Heinz Harald Frentzen fuhr das Jahr 2002 für Arrows. Das Team krankte an akutem Geldmangel. Nicht immer war es ihm möglich, überhaupt an den Start zu gehen. Zu Beginn des Rennens war er in eine Kollision verwickelt und fiel dadurch hoffnungslos zurück. Im Training vollbrachte er eine beachtliche Leistung, er landete auf Platz 12.

Nick Heidfeld machte eine sehr gute Figur, er startete vonm Startplatz 5 und lag nach dem Start auch an dritter Stelle. Er musste im Castrol S in der 2. Runde nach einem Fahrfehler David Coulthard und Juan Pablo Montoya passieren lassen. Im Rennen selbst hatte er einen spektakulären Unfall mit Sato. Nach einer Safetycar-Phase geriet ihm das Fahrzeug in der Remuskurve außer Kontrolle und fuhr mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit Sato ins Auto, Sato wurde leicht verletzt, Heidfeld hatte einen Schock.

Mit 310 km/h fahren die Fahrer auf die Castrol-Kurve zu. Wer den Bremspunkt verpasst, wie hier Ralf Schumacher (BMW-Williams), landet unweigerlich im Kiesbett.

Im Rennen wurde Ralf Schumacher Dritter.

Die McLaren-Mercedes, hier Kimi Räikönen, konnte nicht überzeugen. Coulthard wurde nur 6. und Kimi Räikönen schied mit einem Motorschaden aus.

In der 44. Runde blieb Jarno Trulli (Renault) infolge mangelnden Benzindrucks in der Castrol-Kurve liegen. Sein Rennwagen wurde mit einem Kran aus der Gefahrenzone gehievt.

Mika Salo auf dem neuen Toyota machte eine gute Figur, im Training belegte er den 10. Platz. Im Rennen wurde er 8. vor seinem Teamkollegen McNish. Übrigens ist die Unterschrift echt, mein Nachbar, der bei Toyota arbeitet, besorgte sie mir.

Michael Schumacher war beim Großen Preis von Österreich nicht unbedingt der überragende Fahrer, im Qualifying musste er sich von seinem Teamkollegen Barrichello und seinem Bruder Ralf geschlagen geben. Das Rennen gewann er dank Stallorder von Ferrari.

Die Castrol-Kurve sorgt nach dem Start für Aufregung, einige Fahrzeuge wirbelten neben der Strecke Dreck auf. Gleichwohl kamen alle gut durch das Nadelöhr. Es führt Barrichello vor Ralf Schumacher und Michael Schumacher.

Ein Formel 1-Rennen dauert max. 2 Stunden. Gleichwohl gibt es viele Shownummern, Ötzi aus Tirol sang für die Zuschauer, aber auch Traditionskapellen vom örtlichen Schützenverein machten Musik.

Auch Allen McNish (Toyota) gönnte sich einen Dreher in der Castrol-Kurve. Er landete im Grünen und konnte weiterfahren. Im Rennen wurde er respektabler 9.

Das Umfeld beim Großen Preis von Österreich in Spielfeld stand ganz im Zeichen von Ferrari und Starfahrer Michael Schumacher, aber es gab auch Fans für die anderen Formel 1-Fahrer, z.B. Nick Heidfeld. Übrigens eine wunderschöne Strecke inmitten der südlichen Alpen gelegen.

Nach der Zieldurchfahrt gab es Proteste seitens der Zuschauer, weil an sich Rubens Barrichello den Sieg verdient gehabt hatte. Sieger wurde aber Michael Schumacher. Es gab eine Verhandlung bei der FIA, Ferrari musste für die Stallorder 1 Mio. Dollar Strafe zahlen.

Auch Weltmeister Michael Schumacher ließ es sich nicht nehmen, einen Dreher hinter der Castrol-Kurve aufzulegen. Er konnte aber unbeschädigt weiterfahren.

Mit dem Sieg von Michael Schumacher waren die Fans und auch die Presse nicht einverstanden. Die Salzburger Nachrichten schreibt „Schiebung erzürnt die Formel 1-Fans“ und Bildzeitung schrieb „Sieg der Schande“. Auch ich war eigentlich unzufrieden mit der Stallorder und hätte Rubens Barrichello den verdienten Sieg gegönnt.