ADAC Nürburgring Classik
- Mit dem Lanz-Bulldog auf die Grand-Prix-Rennstrecke -
Nach einem Jahr Pause kehrte der ADAC Nordrhein mit seiner Traditionsveranstaltung für historische Automobile an den Nürburgring
zurück. Oldtimer verschiedener Fabrikate traten über die klassische Distanz im 300 km-Rennen sowie bei Gleichmäßigkeitsprüfungen auf die historische Nordschleife zurück. Erstmals fuhren auch
Traktoren über die Grand Prix-Rennstrecke.
Miserables Wetter Das Wetter war miserabel – gleichwohl machte es Spaß, die durch Regen fahrenden historischen Rennwagen auf der Nordschleife zu
fotografieren. Ich hatte mir den Pflanzgarten als Fotopunkt ausgesucht, weil man hier die Rennwagen auf längerer Entfernung ankommen sieht und man nicht nur das vordere Fahrzeug fotografiert,
sondern auch die folgenden. Übrigens hatte ich hier ein Gespräch mit einem Streckenposten, der diese Tätigkeit nunmehr 50
Jahre ausübt. Aber, er ist nunmehr 68, er will in diesem Jahr aufhören.
Ein besonderes Erlebnis gab’s dann an der Tankstelle Döttinger Höhe. Hier tankten die Rennwagen ganz normal wie andere Strassenfahrzeuge. Auch ein Jaguar D aus den
50iger Jahren war dabei.
Im Fahrerlager konnte man die Startaufstellung für die Gleichmäßigkeitsübung anschauen. Auffallend war ein Veritas Meteor Avus aus dem Jahre 1953. Aber auch andere
Eigenbaumonopostos waren am Start.
Fahrt mit dem Lanz-Bulldog Erstmals gab’s ein Traktorentreffen in der Grünen Hölle. Die „Grüne Hölle“ übte eine
einzigartige Anziehungskraft auf die Besitzer der gusseisernen Kleinode aus. Eine Runde über den Grand Prix-Kurs war für viele Traktorenfans ein absoluter Höhepunkt – auch für mich
(s. auch besonderer Artikel).
Rennen Zu den sportlichen Höhepunkten bei der ADAC NÜRBURGRING CLASSIC zählte das
300 km-Rennen für historische Tourenwagen und GT-Fahrzeuge aus den 50er und 60er Jahren, das Michael Menden (Essen) in einer Chevrolet Corvette von 1965 gewann. Er
siegte im 5,4-Liter-Rennen vor dem Italiener Michele Bigatti (Alpine A110 Renault) von 1970 und Bernd Hahne/Werner Bluhm (Meerbusch/Meuspath) im Aston Martin DB4 GT von 1960.
In den beiden Rennen für historische Rennsport- und Formelfahrzeuge um den Graf Berghe von Trips Pokal feierte der Däne Palle Ringstroem (March) einen Doppelsieg. Nicht um
Rennsieg und Meisterschaftspunkte sondern um den Kampf gegen die Stoppuhr fuhren die Teilnehmer der Gleichmäßigkeitsprüfung bei der ADAC NÜRBURGRING CLASSIC. Den
Besuchern an der Rennstrecke wurde hier ein Starterfeld mit vielen Fahrzeugen geboten, die auf dem Nürburgring Motorsportgeschichte schrieben. So pilotierte etwa Peterheinz Kern
(Großmaischeid) den Mercedes 680 S von 1927, mit dem Rudolf Caracciola das Eröffnungsrennen der Eifelstrecke gewann. Ungewöhnliche und sehenswerte Fahrzeuge
brachten aber auch die Piloten mit zum Ring, die auf den Veritas-RennÂwagen antraten. Die längst vergessene Automobilschmiede war zeitweise am Nürburgring zu Hause. Hier
entstanden Anfang der 50er Jahre Fahrzeuge, wie die Veritas Meteor, von denen gleich zwei im Feld vertreten waren.
Nürburgring-Lounge Nach der rasanten Fahrt ging’s in die Lounge zu Dr. Walter Kafitz, dem Hauptgeschäftsführer
der Nürburgring GmbH und von dem ich eine persönliche Einladung bekommen hatte. Mein Freund Gerhard Schmitt-Gleser, Motorradfreund wie ich, war mit dabei. Wir wurden herzlich
von Dr. Kafitz begrüßt. Noch ein paar Erinnerungen an die Deutschen Sicherheits-Gefahrgut-Tage, die ich vor 3 Wochen hier oben am Nürburgring moderiert hatte. Zur Erinnerung gab’s
für Dr. Kafitz noch einen „Kleinen Ridder“, hierunter verbirgt sich der „Gefahrgutfahrer“, den es
mittlerweile in 19. Auflage gibt und der wohl das meist verbreiteste Gefahrgutbuch in Deutschland sein dürfte.
Anschließend noch eine Fahrt zur Nordschleife, aber diesmal stiegen wir nicht mehr aus, weil es beim 300 km-Rennen hagelte.
Trotz des miesen Wetters ein wunderbares Erlebnis!
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