DTM 2005

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Webmaster Reinhold Zitzelsberger

Letzte Änderung

Donnerstag, 22. August 2013 

DTM auf dem Nürburgring

Ekström bekam Sieg „geschenkt“

 

In diesem Jahr gab es nur einen DTM-Lauf auf dem Nürburgring. Gefahren wurde die sog. „Kurzanbindung“, d.h. nach der Mercedes-Arena fährt man auf die „andere Seite“, um dann schon wieder in Richtung Start und Ziel zurück zu fahren. Die Streckenlänge beträgt nur 3,629 km.DTM-Plakat_reduz

Wetter war schlecht

Das berüchtigte Eifelwetter zeigte sich mal wieder von seiner berühmten Seite: Regen und Sonnenschein wechselten sich ab. Das machte natürlich die Rennen interessanter, aber die Zuschauer mussten hin und wieder schon mal ihren Regenschirm hervorholen. Hinzu kam die Fahrzeugabstimmung für die Fahrer, so wurde beispielsweise der DTM-Lauf auf Regenreifen gestartet. Nach dem ersten Reifenwechsel gab’s dann Slicks.

Aber als Nürburgring-Fan hat man sich im Laufe der Jahrzehnte eben an dieses Wetter schon gewöhnt.

Training DTM

Die Führenden in der DTM, Gary Paffett (Mercedes) und Mattias Ekström (Audi) kamen mit einem Abstand von nur 3 Punkten am Ring an. Nach dem Rennen, um es vorweg zu nehmen, war es umgekehrt.

Das Qualifying gewann Gary Paffett vor dem überraschend starken Mika Häkkinen (aber wir wissen ja, Häkkinen ist ein guter Qualifyer). An dritter Stelle bereits Mattias Ekström und Fünfter der erste Opel mit Laurent Aiello. Die teilnehmenden drei Marken waren also in den ersten drei Startreihen vertreten. Was wollte man mehr? Übrigens konnten wir den Einlauf der 10 Besten, die sich für das Top-Qualifying qualifiziert hatten, sehr gut von der Lounge der Nürburgring GmbH beobachten. Direkt unter uns wurden die Fahrzeuge nach dem Qualifying abgestellt. Die 10 Top-Fahrer mussten sich nach Absolvierung ihrer Runde auf einer extra dafür hergerichteten Sitzgruppe platzieren und wurden so vom Fernsehen live gezeigt. Nach dem Qualifying fanden die ersten Interviews direkt unter uns statt. Wo kann man es schon mal erleben, einen Mika Häkkinen live in 5 m Entfernung zu sehen?

Start war eigenartig

Ich hatte als Pressefotograf die Genehmigung, von der Strecke aus zu fotografieren und platzierte mich am Castrol-Bogen. Hier ist eigentlich immer etwas los! Aber, weil es regnete, hatte man die Startprozedur kurzerhand geändert. Es wurde hinter dem Safety-Car gestartet. Das hatten einige Fahrer aber nicht mitbekommen und sie „bummelten“ in Richtung Startaufstellung, während die Spitzengruppe mit Gary Paffett und Mika Häkkinen sowie Mattias Ekström schon im Renntempo in Richtung Castrol-Bogen (Eingang Mercedes-Arena) unterwegs waren. Die anwesenden Fotoreporter waren sich auch nicht so richtig einig, ob das denn nun schon die Startrunde gewesen sei. Vorsichtshalber fotografierte ich dann die durchfahrenden Fahrzeuge – mit den Bildern war ich übrigens sehr zufrieden. Also Gary Paffett in Führung vor Mika Häkkinen und als Dritter folgte Mattias Ekström – so ging es einige Runden weiter. Irgendwann drehte sich Mika Häkkinen in der Castrol-Kurve und Mattias Ekström ging vorbei. Ganz schlimm traf es Gary Paffett, der hatte beim Herausfahren aus der Boxengasse die berüchtigte weiße Linie überfahren und bekam dafür eine „drive through-Strafe“, die ihn auf den fünften Platz zurückfallen ließ. Eine blöde Sache für den in der Meisterschaft Führenden. Es gelang ihm aber dann doch noch, an Mika Häkkinen, der mittlerweile auf den dritten Platz zurückgefallen war, vorbeizukommen. Das war wohl mehr oder weniger Stallregie, denn Mika Häkkinen betonte in der Pressekonferenz, dass er das „kaum gemerkt“ hätte. Schade, er wäre sicher selbst wohl gern aufs Podium gegangen.

Auch Tom Kristensen (Audi) hatte sich, ohne jemanden direkt zu überholen, vom 6. auf dem 2. Platz vorgearbeitet und so gab’s mit Ekström und Kristensen einen skandinavischen Audi-Doppelsieg.

 

Formel 3-Rennen: Vettel im Vormarsch

In der diesjährigen Formel 3 Euroserie heißt der überragende Fahrer Lewis Hamilton (ASM F3, Dalara-Mercedes). Er hat bisher so alles gewonnen, was zu gewinnen war. Doch diesmal kollidierte er in der ersten Runde mit Paul di Resta, beide fielen weit zurück. Hamilton kämpfte sich bis zum Ende des 22 Runden langen Rennens noch bis auf die 12. Position nach vorne. Sieger wurde der Gräfelfinger Adrian Sutil (ebenfalls ASM F3, Dalara-Mercedes). Im zweiten Lauf am Sonntag Mittag drehte Lewis Hamilton den Spieß wieder um und gewann souverän. Interessant aber der zweite Platz von Sebastian Vettel, der erst 17 Jahre alte Rookie, der im letzten Jahr die BMW Formel Junior-Meisterschaft gewonnen hatte, errang mit dem 2. Platz sein bisher bestes Saisonergebnis. Man wird noch viel von ihm hören.

Übrigens waren die Eltern von Lewis Hamilton mit dessen Bruder auch dabei. Sie freuten sich riesig, dass ihr Sohn am zweiten Tag doch einen großen Pokal gewonnen hat.

Klaus_reduz

 

Viel Spektakel für die Fans

112.000 Zuschauer waren an beiden Tagen gekommen. Die Tribünen waren voll.

Neben Motorsport gab es auch eine Reihe weiterer Events, beispielsweise spielten Rockkapellen oberhalb der Boxengasse auf einer speziell dafür hergerichteten Tribüne. Zur Mittagspause gab es für alle, die eine Fahrerlagerkarte gekauft hatten, einen Rundgang durch die Boxen. Allerdings hatten einige Teams ihre Rolläden runter gezogen, so dass es für die Fans nichts zu sehen gab (was soll das eigentlich?).

Ich selbst hatte eine persönliche Einladung von Dr. Walter Kafitz, dem Geschäftsführer der Nürburgring GmbH und somit das Glück, von oben herab aus der Lounge oberhalb der Boxen das Getümmel in der Boxengasse live zu erleben. Dazu gab es noch gutes Essen und viele interessante Gespräche in der Lounge. Natürlich war auch „Motorsportprominenz“ anwesend, beispielsweise Dieter Glemser (ehemaliger Deutscher Tourenwagenmeister), Erich Zakowski (ehemaliger Formel 1-Stallbesitzer) und Jochen Luck (früherer Streckensprecher).

Resümee

Es war wieder mal schön am Nürburgring. Und auch dem schlechten Wetter konnte man Positives abgewinnen, denn die Bilder der auf die Castrol-Kurve zurasenden DTM-Fahr­zeuge mit einer riesigen Gischtwolke am Heck sind einfach schön. Und wenn dann noch die Sonne durchkommt, und die Fahrzeuge auf der nassen Fahrbahn im hellen Sonnenlicht schimmern, dann gibt das besonders schöne Fotos.

1-Häkkinen

2- Ekström

3-Boxengasse

4 McNish

5 - Boxen

6 Safety car

7 -Start

8 - Mercedes Arena

9 Presse Team

10 Presse Fahrer

11 Hamilton

12 - Vettel

14 - Porsche Cup

15 - Ekström - Häkkinen