ADAC Classic 2007

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Webmaster Reinhold Zitzelsberger

Letzte Änderung

Donnerstag, 22. August 2013 

ADAC-Classic bei schönstem Eifelwetter

- Claudia Hürtgen siegt,

Jochen Mass im Mercedes W196 auf der Nordschleife -

Um es vorweg zu nehmen, das Highlight des Tages, die Fahrt von Jochen Mass auf dem Mercedes W196 aus den Jahren 1954 und 1955 habe ich verpasst. Ich war gerade mit meiner Frau Geschi in der Lounge des Nürburgrings angekommen (Einladung von Dr. Walter Kafitz), als Jochen Mass mit dem W196 durch die Boxengasse auf die Strecke fuhr. Schade eigentlich, denn so was darf man sich nicht entgehen lassen.

Den Sieg von Claudia Hürtgen beim 500 km-Rennen bekam ich noch so gerade mit.

Schöne Autos

Es ist schon faszinierend, was so alles an alten Rennfahrzeugen noch in Betrieb ist – und teilweise noch superschnell bewegt wird. Wenn man durchs Fahrerlager geht, dann kann man die schönen Stücke bewundern, teilweise sind sie schon fast 100 Jahre alt. Ein Stück Weltkulturerbe, technischer Art. Man kann die Besitzer dieser edlen Autos nur loben, dass sie Zeit und Geld aufbringen, um diese schönen Rennwagen zu erhalten.

Lobenswert auch die Beteiligung von Mercedes, einmal war der Original-Mercedes Benz 86S, den Rudolf Carraciola beim Nürburgring-Eröffnungsrennen von 1927 pilotierte, zu sehen. Normalerweise steht er im Nürburgring-Museum, aber bei besonderen Anlässen wird er auch gefahren. Das weitere Highlight war natürlich die Fahrt von Ex-Formel 1-Rennfahrer Jochen Mass auf dem Mercedes Benz W196, mit dem Juan Manuel Fangio 1954 und 1955 Weltmeister geworden war. Mit einem W196 siegte Fangio auch 1954 beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring.

Schön war es auch, als wir beim Rundgang durch das historische Fahrerlager die Box mit dem Mercedes W196 und weiteren Flügeltürer-Mercedes aufsuchten. Man hatte alles liebevoll hergerichtet, so dass der Eindruck entstand, man sei im Jahre 1954. Selbst die alten Transportkisten und Strohballen, die einst zur Streckensicherung verwendet wurden, waren zu sehen. Wie schon gesagt, habe ich leider die Fahrt des 50 Jahre alten Rennwagens auf der Nordschleife verpasst.

Geschi wurde überredet

Wir hatten eine Einladung von Dr. Walter Kafitz für die Nürburgring-Lounge und ich wollte natürlich meine liebe Geschi mitnehmen. Doch so begeistert war sie von der Einladung nicht.

Das schöne Wetter sorgte dann aber doch wieder dafür, dass sie mitkam.

Im Eingang zum Dorinth-Hotel stellte Andreas Hentrich seine wohl einmaligen Zinngrafiken mit Motorsportmotiven aus. Wir kamen schnell ins Gespräch. Andres Hentrich produziert seit nunmehr 30 Jahren eine ganz besondere Art von Grafiken, die absolute Raritäten sind und in einer einzigartigen Technik hergestellt werden. Er selbst hat auch mal Rennen gefahren, widmet aber seine ganze Arbeitskraft nunmehr einem Hilfsprojekt, das er in Sri Lanka durchführt. Der Erlös des Verkaufs seiner Bilder wird der „Andreas-Foundation“ zur Verfügung gestellt.(ahentrich@gmx.de

Wie er uns in dem interessanten Gespräch mitteilte, sind u.a. Michael und Ralf Schumacher, Willi Weber, Niki Lauda und auch Bernie Ecclestone Besitzer seiner Bilder (e-mail: ahentrich@gmx.de).

Weitere Grafiken und herausragende Bilder waren im ADAC-Zelt zu sehen. Hier gab es auch historische Rennwagen und Rennmotorräder aus der Klassiker-Schatzkammer des Classic Race Museums in Kaltenborn-Jammelshofen, unterhalb des höchsten Eifelberges Hohe Acht gelegen.

Übrigens kauften wir beim ADAC-Nürburgring-Classik-Shop ein kleines T-Shirt für unseren jüngsten Enkel Vincent. Er wird es hoffentlich voller Stolz tragen!

Wir kauften ein paar Postkarten bei Gerd Bertges und Klaus Meier (www.meier-werkstatt.de)., die wunderschöne Kalender und Bilder klassischer Rennwagen ausstellte.

Und eine weitere Neuerwerbung: An den Verkaufsständen außerhalb der Rennstrecke gab es Posterdrucke, die vor Ort hergestellt wurden. Ich erwarb ein Bild, das das 50 Jahre alte Duell Fangio gegen Mike Hawthorn und Peter Collins beim 1957er Großen Preis von Deutschland zeigte. Im Hintergrund die Nürburg sowie Juan Manuel Fangio mit offenem Sturzhelm. Das 50x50 cm große Poster muss noch gerahmt werden und wird einen „Ehrenplatz“ in meiner Sammlung einnehmen.

Am Ende war meine liebe Geschi doch noch begeistert von dem Nürburgring-Besuch.

Wolfgang Graf Berghe v. Trips

Auf der Titelseite des Programms war Wolfgang Graf Berghe v. Trips zu sehen, er steht lächelnd in seinem Ferrari-Rennsportwagen beim 1.000 km-Rennen 1960.

Dem 1961 in Monza tödlich verunglückte Rennfahrerlegende Graf Berghe v. Trips wurde auch ein Pokal gewidmet, in dem ehemalige Formel 3-Rennwagen am Start waren.

Ich selbst hatte Wolfgang Graf Berghe v. Trips 1957 persönlich kennen gelernt und habe auch mehrere Autogramme von ihm.

Schon damals hatte sich Wolfgang Graf Berghe v. Trips dem Nachwuchs verschrieben und förderte junge Talente: Er führte Go-Karts aus Amerika ein und entwarf für den Nachwuchs auch den sog. TCA Formel-Rennwagen (TCA steht für Trips-Colotti-Auto Union).

Auf dem Rückweg ins alte Fahrerlager steht eine Statue von Wolfgang Graf Berghe v. Trips. Hier hatte man einen Kranz niedergelegt .

 

Graf Berghe von Trips gründete die Formel Junior in Deutschland

Doch nicht nur das tragische Ende seiner Karriere machte den auf Burg Hemmersbach bei Köln aufwachsenden Sohn einer Adelsfamilie zur Legende. Er war schon zu Lebzeiten durch sein elegantes Auftreten und zugleich seine draufgängerische Fahrweise zum Star geworden. Schon als Schüler war von Trips vom ADAC Gau Nordrhein in sein Motorradteam aufgenommen worden, doch seine Zukunft gehörte den vierrädrigen Fortbewegungsmitteln. Sportwagenrennen, Bergrennen, schließlich die Formel 1 – der Rheinländer probierte alles und war überall von Erfolg verwöhnt. Doch über diesen Erfolg vergaß Graf Berghe von Trips den Motorsportnachwuchs nicht. Er importierte Go-Karts aus den USA, um jungen Fahrern erste Gehversuche im Rennsport zu ermöglichen. Später wurde er zu einem der Begründer der Formel Junior in Deutschland, was ihn zum ersten Talentförderer und heute zum Namensgeber des Pokals macht, der sich eben jeder Nachwuchsförderung verschrieben hat.

Bleibt noch zu erwähnen, dass ich in der letzten Woche vor dem Rennen anlässlich der 2. Gefahrgut-Sicherheits-Tage am Nürburgring von einem Verpackungsaussteller namens Alex Hoyer ein Kärtchen von der Beerdigung des Reichsgrafen Wolfgang Graf Berghe v. Trips als Original geschenkt bekommen hatte. Es wird in meiner Sammlung des unvergessenen Rennfahrers eine besondere Rarität sein.

Schlussbemerkungen

Es ist immer wieder schön, alte Rennwagen auf der Nordschleife des Nürburgrings zu sehen. Wenn ich auch die Fahrt des W196 verpasst hatte, so war es doch mal wieder ein interessantes Nürburgring-Wochenende.

Übrigens wird es wohl der letzte Blick auf das Museum gewesen sein, denn in den nächsten Wochen soll es abgerissen werden. „Nürburgring 2009 – eine Vision wird Realität“. Ich bin gespannt, was das neue Event-Center alles bringen wird.

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