Viel Spannung in der „Grünen Hölle“
Knappe Entscheidung im 4. VLN-Lauf
Ein schöner Samstag im Mai 2009 und Spannung auf dem Nürburgring bis zur
letzten Sekunde – was will man sich eigentlich mehr gönnen? Man erlebt die Nordschleifenromantik des Nürburgrings und zahlt dafür keinen Cent. Die
VLN-Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring hat sich unter Motorsportfans zu einem Publikumsmagnet hochgearbeitet – 35.000 Zuschauer standen entlang der Nordschleife. Einige hatten
sich auch ins Fahrerlager verirrt, mussten dafür aber auch zahlen. Sie hatten aber den Vorteil, bei der Startaufstellung mit dabei zu sein.
Audi rüstet auf
Auf der letzten Motorshow im November 2008 in Essen hatte Audi Sportchef Dr.
Ulrich den neuen Audi R8 LMS vorgestellt. Ein sog. Kundenauto, mit dem man in diesem Jahr das werbeträchtige 24 h-Rennen gewinnen will. Vier Fahrzeuge waren am Start, gemeldet von
„Kunden“ und mit erstklassigen Fahrern besetzt. Ehemalige deutsche Tourenwagenmeister wie Frank Biela, Mattias Ekström, der letztjährige DTM-Meister Timo Scheider, Altmeister
Hans-Joachim Stuck waren mit dem Audi R8 LMS am Start. Man startete zwar nur von den Plätzen 6 – 9, mischte aber recht schnell in den Kampf um die Spitze mit.
Bereits beim 3. Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft hatte man mit einem Platz
2 bewiesen, dass das Auto für die Nordschleife des Nürburgrings bestens geeignet ist.
Start und Unfall
Der Start verlief eigentlich ganz normal, der von der pole position aus
gestartete Manthey-Porsche mit Startfahrer Marcel Tiemann lag nach dem Start in der Spitzkehre („Haug-Bogen“) vorne, gefolgt von Volker Strycek auf einem Opel Astra. Der
Mamerow-Porsche mit Chris Mamerow am Steuer lag ebenfalls vorne. Er sollte in der 4. Runde für die Auslösung eines Unfalls verantwortlich sein, der für den Rennausgang mit entscheidend
gewesen ist. Die 4 Audis waren aber vorne mit dabei und machten ordentlich Dampf.
Unfall am Adenauer-Forst
Beim Start hatte ich Sabine Schmitz noch fotografiert, wie sie von ihrem
Lebensgefährten Klaus Abelen, der auch ihr 2. Fahrer war, die Sprechanlage am Sturzhelm fixiert bekam.
Es gab in der Startaufstellung dann noch weitere Bilder mit Mattias Ekström und
Timo Scheider. Startfahrer bei Audi waren Frank Biela, Christian Abt, Timo Scheider, Mike Rockefeller. Es war ein buntes Treiben und machte Spaß, auf den Auslöser der Kamera zu drücken.
Im Rennen hielt Chris Mamerow den 2. Platz bis zur 4. Runde. Im
Streckenabschnitt Adenauer-Forst kam es an dem Mamerow-Porsche zu einer Flüssigkeitsfreisetzung. Aufgrund dieser Flüssigkeitsspur dezimierte sich die Spitzengruppe gleich um 4 Fahrzeuge.
Neben dem Mamerow-Porsche und Christian Menzel im Cockpit des Alzen-Porsche flogen auch zwei Audi R8 LMS von der Strecke. Auch Sabine Schmitz mit ihrem Porsche 997 RSR war beim Abflug mit
dabei. Schade. Mike Rockefeller, ebenfalls auf einem Audi R8 LMS sah den Unfall und konnte rechtzeitig vom Gas gehen. Er belegte mit seinen Teamkollegen am Ende kurz hinter dem Sieger den
2. Platz.
Das besondere beim Finale war, dass die Renndistanz mindestens 4 Stunden betrug.
Die Fahrzeuge hätten aber, wenn sie vor Ablauf von 4 Stunden die Ziellinie überfahren hätten, nicht mehr genug Sprit für eine weitere Runde gehabt. Man taktierte deshalb bei der Anfahrt
in Richtung Ziel so zu fahren, dass man unmittelbar nach Ablauf der 4 Stunden Mindestdistanz die Ziellinie überfahren wollte. Das schaffte ausgezeichnet der Manthey-Porsche mit dem
Schlussfahrer Mark Lieb, der kurz vor dem Nürburgringspezialisten Mark Bassing Sieger wurde. Christian Abt ging auf Nummer sicher und fuhr in die Boxengasse, wo er ebenfalls die Ziellinie
nach 4 Stunden überquerte – aber nur als Dritter. Bleibt noch zu erwähnen, dass Volker Strycek und Ralf Schall auf dem älteren Opel Astra V8 als Vierter ins Ziel einliefen, gefolgt
von dem zweiten Manthey-Porsche mit Armin Hahne.
Einen sehr guten Eindruck machte auch der neue Ford GT mit dem Rennstreckenbauer
Hermann Tilke aus Aachen sowie Dirk Adorf aus Hennef und Mark Hennrici aus Köln.
Oldtimer-DTM – Rennwagen im Rahmenprogramm
Etwas Besonderes hatte man sich einfallen lassen, in dem Tourenwagenklassiker am
1. und 2. Mai in die „Grüne Hölle“ zurückkehrten. Ehemalige DTM-Fahrer wie Hans-Joachim Stuck, Frank Biela, Kurt Thiem, Alfred Heger sowie Peter Oberndorfer, Frank Schmickler,
Armin Hahne und Harald Groß sowie Jörg van Ommen gaben Autogramme.
Die Ausfahrt über die Nordschleife wurde als „Korso“ im Programm
beschrieben – dem war aber nicht so. Die Herren mit den älteren DTM-Fahrzeugen gaben ordentlich Gas und ließen ihre „Klassiker“ im Renntempo über die Nordschleife fliegen und
die Fans waren begeistert.
Für diejenigen, die im Besitz eines Fahrerlagertickets waren, gab es eine Show
der alten DTM-Fahrzeuge auf dem Hubschrauberlandeplatz südlich des Fahrerlagers. War mal wieder schön, die Oldies am Ring gesehen zu haben.
Resümée
Ich nutzte die Gelegenheit, bei dem schönen Wetter ein paar Aufnahmen am
Pflanzgarten sowie auf der langen Geraden vor dem Streckenabschnitt Tiergarten zu machen. War einfach schön, die gelben Gänseblümchen mit den bunten Rennwagen zu fotografieren. War mal
wieder eine tolle Veranstaltung auf dem wunderschönen Nürburgring!
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