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Mittwoch, 11. Dezember 2013 

Renntrucks

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Renntrucks und Mobilität

- Symposium am Nürburgring -

Beim Truck Grand Prix, der alljährlich auf dem Nürburgring mit hoher Zuschauerbeteiligung stattfindet, geht es vor allem darum, als Erster das Ziel zu erreichen. Auf wenig Spritverbrauch wird dabei kein Wert gelegt. Im Gegensatz dazu gab es ein Symposium des ADAC Mittelrhein und TÜV Rheinland, in dem es um sparsamen Kraftstoffverbrauch ging. Während hochkarätige Vorträge zu diesem Thema gehalten wurden, war der Sound der Renntrucks im Hintergrund zu hören. Zum Abschluss des Symposiums gab es einen Empfang in der Box der Rennlegende Hans-Joachim Stuck. Was will man eigentlich mehr?

Der TÜV Rheinland und der ADAC nutzten die Möglichkeit des Truck Grand Prix, um über Fragen zum Transport von Gütern auf unseren Straßen zu sprechen. Etwa 100 Teilnehmer waren dabei. Es gab Vorträge und informative Diskussionen. Kommen wir zu Einzelheiten.

Die Wirtschafskrise trifft die deutsche Logistik- und Transportbranche derzeit mit voller Wucht. „Das erste Quartal 2009 brachte die befürchtete Katastrophe“, lautet das Fazit der aktuellen Konjunkturanalyse des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), an der sich 601 Unternehmen beteiligten. „Es kam noch weitaus schlimmer als im letzten Vierteljahr 2008, das bislang als das schlechteste überhaupt galt“, heißt es weiter. Die BGL-Umfrage ergab: Knapp 50 % der Betriebe reduzierten in den ersten drei Monaten dieses Jahres ihren Fuhrpark und Fahrerbestand. Fast 70 % bezeichneten ihr Betriebsergebnis als „schlecht“, über 77 % kämpften mit sinkenden Umsätzen und rund 75 % mit einer zurückgehenden Fahrzeug-Auslastung.

Und auch der europäische Nutzfahrzeug-Absatz ist weiter auf Talfahrt. Der Negativtrend hält bereits 13 Monate an. Im Mai dieses Jahres ging in Europa der Absatz von Lkw und Bussen im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 40 % auf rund 139.000 Einheiten zurück. Bei den schweren Lastwagen über 16 Tonnen Gesamtgewicht registrierte der Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) sogar ein Minus von fast 50 %. Die Hersteller konnten lediglich rund 13.300 Fahrzeuge absetzen.

„Bestehen im Wettbewerb – Betriebskosten senken, Mehrwerte schaffen“ lautete deshalb das Thema des diesjährigen Symposiums „Truck und Mobilität“ am Freitag, 24. Juli 2009, auf dem Nürburgring. TÜV Rheinland präsentiert am Vorabend des ADAC Truck Grand Prix gemeinsam mit dem ADAC Mittelrhein erneut ein hochkarätig besetztes Experten-Gremium. Unter der Leitung von Prof Dr.-ing. Jürgen Brauckmann, Vorstand Mobilität TÜV Rheinland, beleuchtete die Referenten mögliche Wege für die Branche aus der globalen Rezession.

So nebenbei wurde auch noch das Thema „Ladungssicherung“ angesprochen – hier gab es allerdings unterschiedliche Auffassungen. Die einen meinten, dass hier noch mehr getan werden muss. Auf der anderen Seite gab es kritische Stimmen an die deutsche Autoindustrie. Man möge doch in Richtung effizienter Ladungssicherungssysteme mehr tun. Allein das Mitgeben von Zurrgurten reicht nicht. Nur effiziente Ladungssicherungssysteme, mit denen der Fahrer innerhalb kurzer Zeit die Ladung sichern kann, sind gefragt. Doch allgemein bleibt hier festzustellen, dass sich in Sachen Ladungssicherung in den letzten 10 Jahren sehr viel getan hat!

Welche Faktoren heute ein energieeffizientes Nutzfahrzeug bestimmen, schilderte Yaris Pürsün von der Daimler AG. „Der Kraftstoffverbrauch ist mit 30 % zweitwichtigster Kostenblock hinter den Personalausgaben, die sich auf 40 % belaufen“, hob Pürsün hervor. „Intelligent gesteuerte Aggregate wie etwa ein vollautomatisiertes Getriebe mit verbrauchsoptimalem Gang ermöglich jedoch erhebliche Einsparpotentiale“. Auch die Verringerung des Luft- bzw. Rollwiderstandes spart Diesel. Gleichzeitig wies Pürsün auf die Auswirkungen von Zustand und Wartung des Lkw auf den Kraftstoffkonsum hin. Zu niedriger Reifendruck, falsch eingestellte Spoiler, schleifende Bremsen oder schlecht gespannte Planen bedeuten mehr Verbrauch. Sein Fazit: Gute Wartung lohnt sich.

Zu den Ausführungen von Yaris Pürsün zum Vergleich des CO2-Ausstosses von Lkw  zu Binnenschiffen gab es allerdings Kritik. Das der CO2-Ausstoß bei Lkw fast so niedrig sei wie bei Binnenschiffen wurden angezweifelt. Hier will man sich anhand konkreter Fakten noch weiter unterhalten.

Minimierung des Kraftstoffverbrauchs und Erzielung optimaler Geschwindigkeiten, das ist durchaus ein Gegensatz – aber wenn man beides sachlich betrachtet, dann kann jeder der Anwesenden für den Anderen Verständnis haben. Jedenfalls wollten einige Teilnehmer noch 2 Tage am Nürburgring bleiben, um sich auch den Truck Grand Prix anzuschauen.

Dipl.-Ing. Klaus Ridder, Königswinter

 

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