Auktion und Ausstellung im Carl-Benz-Museum
- Ladenburg ist eine Reise wert -
Interessehalber wollte ich mir die Ladenburger Automobilia-Auktion mal ansehen.
Den umfangreichen Katalog kannte ich schon, aber alles mal live zu erleben ist doch etwas anderes. Zufällig fand die Auktion, wo es nur um Exponate rund um Mercedes ging, im Automuseum
Dr. Carl Benz in Ladenburg statt. Zweifellos waren beides Höhepunkte, das Museum und auch die Auktion.
Geschichte
In den Original-Werkhallen von Dr. Carl Benz wurde
Automobilgeschichte geschrieben und ein Teil der Werkstatt von Anfang des 20. Jahrhunderts wurde original restauriert. Erhalten ist auch der Sitzungsraum
mit Original-Möbeln und dem Sitzungstisch, wo die Größe der Stühle auch die „Hackordnung“ dokumentierte. Rechts und links vom „Sitzungspräsidenten“ Carl Benz saßen seine Söhne
Eugen und Richard. Die anderen Sitzungsteilnehmer saßen auf normalen Stühlen.
Wir erinnern uns, 1886 hatte Carl Benz in Mannheim das
erste Automobil erfunden und seine Frau Bertha Benz unternahm mit ihren Söhnen 1888 die erste Fernfahrt von Mannheim nach Pforzheim.
Carl Benz fertigte mit seinen Partnern Automobile in
Mannheim – bis er sich mit den Geschäftspartnern überwarf und 1904 mit dem Bau einer Fabrik in Ladenburg begann. Seine Söhne Eugen und Richard wurden neue Partner und die Firma
nannte sich „C. Benz Söhne“.
Carl Benz stirbt 1929 im Alter von 86 Jahren, seine Frau Bertha wurde 95 Jahre alt und starb
1944.
Heute befindet sich in den ehemaligen Fabrikshallen ein Automuseum. Zu sehen sind aber
auch Teile der alten Werkstatt. Zu den modernen Exponaten gehören ein McLaren Mercedes, mit dem einst der Doppelweltmeister Mika Häkkinen fuhr, sowie ein Gruppe C Mercedes
Sportwagen, dessen Fahrer Michael Schumacher sowie Karl Wendlinger waren.
An einem uralten Wagen wird gerade gewerkelt. Er wird für eine Ausfahrt anlässlich des
Nikolaus-Tages in Ladenburg vorbereitet.
Die ausgestellten Wagen sind überwiegend solche der Mark Benz bzw. Mercedes, dabei ist
auch ein Mercedes 190 SL in Rennversion aus den 60er Jahren.
Auktion
Beim Eintritt in das Museum gibt’s 2 Kataloge – man bezahlt 15 € und das ist auch
gleichzeitig der Eintrittspreis.
Der Versteigerungssaal ist riesig. Die etwa 50 „Bieter“ verlieren sich darin. Ein besonderer
Service: Getränke und Kuchen gibt es umsonst. Der Cappuccino schmeckte übrigens hervorragend.
Pünktlich um 14.00 Uhr geht’s los. Als erstes wird eine Mercedes Benz Mappe aus dem
Jahre 1931 aufgerufen. Das jeweilige Versteigerungsstück wird auf einer Projektionswand gezeigt. Drei Mitarbeiterinnen nehmen während der Versteigerung auch fernmündliche
Gebote entgegen. Es geht Schlag auf Schlag, insgesamt werden 634 Stücke angeboten. Höchstpreis für ein 300 SLR Modell sind 16.000 €. Gefragt sind übrigens Original
-Schriftstücke und alte Kataloge. Versteigert wird auch ein Mercedes 350 SL Roadster aus dem Jahr 1972 für (nur) 12.500 €.
Einfach eine tolle Atmosphäre.
Der Leiter des Museums gewährt uns anschließend noch eine Besichtigung der historischen
Räume, wo einst Carl Benz mit seinen Söhnen und Bertha Benz wohnten und arbeiteten.
Resümee
Ein einmaliges Ambiente für eine außergewöhnliche Versteigerung. Es lohnt sich!
|