DTM 2012
-Start in Hockenheim mit BMW-
Traditionell startet die Deutsche Tourenwagenmeistershaft (DTM) Ende April in
Hockenheim – eigentlich nichts Besonderes. Diesmal war es etwas anders, statt bisher 2 Marken waren es wieder 3 – BMW kehrte nach 20 Jahren wieder zurück in die DTM.
Ein guter Startplatz in der 2. Reihe war sensationell – doch im Rennen
wurden die bayerischen Rennwagen von der Konkurrenz „abgeschossen“. Ralf Schumacher schaffte es, Bruno Spengler und Martin Tomczyk (beide BMW) „rauszuschmeißen“ – aber
auch Timo Scheider (AUDI) stand auf der Abschussliste vom ehemaligen Formel 1-Rennfahrer.
Neue Technik in der DTM
Um den Einstieg von BMW für die Münchner
schmackhaft zu machen, wurde das Reglement der DTM so geändert, dass alle 3 Marken gleiche Voraussetzungen haben sollten. Auch die Kosten wollte man reduzieren und dabei die Sicherheit
erhöhen. So haben alle 3 Marken ein Einheitsmonocoque aus Kohlefaser. Die Reifen und die Autos wurden breiter, die Höhe der Fahrzeuge niedriger. Alle Autos haben einheitlich größere
Flügel. Alles tat auch der Optik gut.
Nachtanken ist nicht mehr erlaubt, der Tank musste
also größer werden. Geschaltet wird nunmehr auch mit einer Wippe am Lenkrad wie in der Formel 1.
Paffet gewann
Ekström (Abt-AUDI) war Trainingsschnellster und gewann den Start vor dem
Trainingszweiten Jamie Green (Mercedes-AMG). Der drittplatzierte Schnitzer-BMW mit Dirk Werner verlor einige Plätze.
In der engen Haarnadelkurve am Ende der langen Hochgeschwindigkeitskurve
„Parabolica“ gab es dann einige Rempler, verursacht von Ralf Schumacher. Die BMW von Martin Tomczyk und Bruno Spengler sowie der AUDI von Timo Scheider
schieden aus. Für Schumi II gab es eine Durchfahrstrafe.
Verbremser von Spitzenreiter Mattias Ekström und Jamie Green und Garry Paffet
gingen vorbei. Später überholte Paffet noch Green und beim Zieleinlauf landete Paffet vor Green und Ekström.
Ein gutes Rennen fuhr Christian Vietoris (Mercedes), der Mike Rockenfeller (AUDI
) im letzten Renndrittel aus dem Windschatten heraus überholte und hervorragender Vierter wurde.
Vorführungen von BMW, Mercedes und AUDI
Alle 3 Marken, die 2012 in der DTM mitfahren, haben Tradition im Motorsport.
AUDI und BMW präsentierten auf der Rennstrecke ehemalige DTM- und Rallye-Fahrzeuge und Mercedes Formel 1-Rennwagen aus unterschiedlichen Epochen.
Nico Rosberg fuhr am Samstag den stromlinienverkleideten Silberpfeil aus dem Jahr 1954 (Sieg in Reims und Avus) und Michael Schumacher den Formel 1-Rennwagen aus dem Vorjahr.
Da war schon „power“ zu spüren, wie der silberfarbene Bolide mit fast 300 km/h
die Start- und Zielgerade in Richtung Nordkurve herunter raste, um dann in einer Rechtskurve in Richtung Parabolica zu verschwinden.
Höhepunkt der „Schumi-Einlage“ waren dann einige „Donuts“ vor den Tribünen.
Alle Achtung, während der Rennwagen sich um die eigene Achse drehte, hatte Schumacher noch Zeit, mit der linken Hand ins Publikum zu winken.
Formel 3-Euro Serie
Die Formel 3-Euro Serie ist das Sprungbrett in die Formel 1. Schauen wir uns die
Meister der letzten Jahre an, so finden wir Namen wie di Resta, Hamilton, Hülkenberg, Green, Briscoe (Vettel wurde 2005 nur Zweiter). In diesem Jahr waren
auch zwei Namen dabei, die den Rallye-Fans bekannt sein dürften: Sainz und Blomqvist. Die Väter waren einst Rallye-Weltmeister und Carlos Sainz ist heute
bei der Dakar-Rallye immer noch schnell dabei: Sohn Carlos Sainz jun. fuhr am Sonntag ein hervorragendes Rennen und lag im Ziel nur knapp hinter dem Sieger
Daniel Juncadello. Übrigens verlief das Formel 3-Rennen ohne Crash – das sollte ein Beispiel für die DTM sein.
Motorsportfans sind keine Rowdys
Wer in den letzten Jahren und Monaten die Fan-Szene im Fußball verfolgte, der
hört immer wieder von unliebsamen Entgleisungen der sog. „Fußball-Fans“. Züge werden zerstört und die Busse der Fußballmannschaft angegriffen. So musste die
Mannschaft des abstiegsgefährdeten 1. FC Köln am heutigen Sonntag schon in Siegburg aus dem ICE aussteigen, weil in Köln ein Angriff der Fußball-Rowdys befürchtet wurde.
Bei Motorsportveranstaltungen ist das anders!
In den Zügen nach und von Hockenheim ging alles ruhig zu, keine betrunkenen und
grölenden Fans! An den Kiosken der Rennstrecke stellten sich alle in der Reihe an. Bierdosen nimmt man wieder mit.
Was ist das für eine „heile Welt“?
Resümee
Schönes Wetter, bequeme Anfahrt mit dem ICE in 2 h von der Haustür in Siegburg
zur Nordkurve, tolle Rennen und „Donuts“ von Schumi I direkt vor dem Tribünenplatz. Um 18.30 Uhr wurde zu Hause im 200 km entfernten Siegburg der
Grill angeworfen. Ein schöner Sonntag!
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