VDM-Preis Danner

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Webmaster Reinhold Zitzelsberger

Letzte Änderung

Montag, 26. August 2013 

VdM-Auszeichnung für Christian Danner

-Die Unterhaltung mit dem RTL-Moderator hat Spaß gemacht-

 

Überpünktlich erscheint der Preisträger der Johny-Rozendaal-Uhr, der Rennfahrer und RTL-Kommentator Christian Danner im Münchner Presse-Club am Marienplatz. Die Kollegen vom Verband der Motorjournalisten (VdM), Pressesprecher Joachim General und Redakteur der VdM-Zeitschrift Michael Sommer sind noch dabei, den Presseraum herzurichten. Für den fotografischen Hintergrund werden noch Plakate des VdM und des Internationalen Presseclubs München aufgestellt.

 

Ein lockeres Gespräch mit dem Preisträger und den VdM-Kollegen lässt schnell erkennen, dass Christian Danner „einer von uns“ ist. Keine Starallüren, für Klaus Ridder gibt’s sogar Autogramme auf mitgebrachten Aufnahmen und weil Danner diese gut findet und vom Rennen auf dem Kjamali-Kurs in Südafrika selbst keine hat, möchte er die Aufnahmen gerne haben. Kein Problem, man tauscht Visitenkarten aus und plaudert weiter, bis sich der Raum mit etwa 30 Journalisten füllt. Besonders herzliche Begrüßung mit dem ehemaligen Sprecher des bayerischen Senders Arabella, unserem Verbandskollegen Hans-Dieter Kreis.

 

Preisverleihung

Der kommissarische VdM-Vorsitzende Jörn Turner nimmt die Preisverleihung vor. Hier ein paar Auszüge aus der Laudatio(vollständige Rede in der Anlage)

Jörn Turner geht noch kurz auf die motorsportliche Karriere von Danner ein, er hat 36 Grand Prix-Rennen bestritten und immerhin 4 WM-Punkte geholt.

Übergabe der „Leihuhr“, die Christian Danner für ein Jahr tragen darf. Die Erwiderung auf die Laudatio erfolgt in freier Rede. Man merkt hier die Routine des RTL-Sprechers, jedes Wort kommt direkt und ohne Umschweife an.

Interessant dann die Antworten auf die Fragen der Journalisten:

  • - Adrian Sutil hätte besser den angebotenen Vertrag bei Williams unterschreiben sollen – nun steht er ohne Vertrag da.
  • - Michael Schumacher ist weiterhin ein hervorragender Rennfahrer – aber Nico Rosberg ist halt schneller(weil jünger).
  • - Nick Heidfeld muss sich damit abfinden, dass er aufgrund seines Alters wohl doch kein F1-Cockpit mehr bekommt.Er fährt 2012 in Le Mans mit.
  • - Größere Startnummer auf dem Rennwagen, wie von Klaus Ridder gefordert, wird es wohl nicht geben. Man benötigt den Platz für die Werbung und kann die verschiedenen Rennwagen und Fahrer ja an den Farben der Spiegel erkennen – so überzeugend fand der Fragesteller das nicht.
  • - Die gesamte Logistik für alle F1-Rennen im außereuropäischen Ausland wird von DHL durchgeführt.
  • - Sky und RTL verwenden grundsätzliche dasselbe Bildmaterial.
  • - Wichtig für Danner ist die Informationsbeschaffung vor den Rennen. Junge neue Rennfahrer sind da sehr zurückhaltend, bis man gegenseitig ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat.
  • - Alonso bleibt ein Ausnahmefahrer. Die fahrerischen Qualitäten schätzt Danner höher ein als die von Sebastian Vettel.
  • - Die Sache mit der „abgesetzten Schnauze“ ab 2012 ist ein Schönheitsfehler, im nächsten Jahr wird der „Höcker“ verschwinden.
  • - F1 war früher auch in der Werbung verpöhnt. Dank der Ära Schumi kommen heute die Übertragungen direkt ins Wohnzimmer und versprechen für die Sender hohe Werbeeinnahmen.
  • - Als Designer betrachtet Danner Adrian Newey von Red Bull als „Ausnahme-Talent“. Da kommt so schnell niemand mit. Den „Auspuffeffekt“ hat es immer schon gegeben – aber erst Newey hat sich damit einen Vorteil verschaffen können.
  • Resümee

Die Verleihung der Johny-Rozendaal-Uhr an den Rennfahrer und Journalisten Christian Danner war ein Erfolg. Die Zeremonie der Verleihung war „locker“ und kam deshalb gut an. Auch die im Anschluss an die Verleihung servierten Weißwürste schmeckten hervorragend. Was will man mehr?

 

Laudatio auf Christian Danner von Jörn Turner, komm. Vorsitzender des VdM
08. Februar 2012
München, Presseclub am Marienplatz

 

Verehrter Christian Danner, meine Damen und Herren,

liebe Kollegen,

Ich begrüße Sie herzlich und freue mich, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind.

Beim Blick aus dem Fenster aufs Rathaus glaube ich, dass von dort drüben heute keine so wichtige Nachricht kommen kann wie die, weswegen wir hier zusammengekommen sind. Wir, die Journalisten, zeichnen einen unserer Kollegen aus, weil er Vorbildliches geleistet hat und Vorbildliches leistet. Manche sagen zwar, Christian Danner sei kein Journalist, weil er bei Formel-1-Rennen doch nur in seiner Sprecherkabine hockt und kommentiert, was da vor ihm auf der Strecke oder an den Boxen passiert. Aber wo ist da der Unterschied: Ob jemand Ereignisse im Fernsehen wortreich kommentiert oder zu den gleichen Ereignissen Texte für Zeitungen und Zeitschriften in die Tastatur seines Laptops hämmert? Ich sehe keinen, aber Chistian Danner macht ja noch vieles mehr. Darauf komme ich noch.

Eigentlich liegt die Auszeichnung mit der Johny-Rozendaal-Uhr ja schon hinter ihm. Diese erfolgte bereits am 25. November vorigen Jahres während der Motor Show in Essen. Damals konnte er jedoch nicht teilnehmen, weil ihn sein wichtigster Job, das Kommentieren eines Formel-1-Laufes für RTL, in Brasilien festhielt. Er sollte zwar über Satellit mit Essen verbunden werden, doch da war der Wurm drin oder ein Außerirdischer stemmte sich dagegen. Im Bild sah das Auditorium nur, wie Christian Danner sich über die Auszeichnung freute, bloß der Ton blieb damals zwischen Rio und Ruhr irgendwo stecken. Heute wollen wir das Versäumte nachholen und ihm hier die wertvolle Uhr überreichen. Leihweise natürlich nur, denn sie geht im Jahresrhythmus von Hand zu Hand.

Lassen Sie mich ein paar Worte zu dieser alten goldenen Taschenuhr sagen. Johny Rozendaal, dessen Namen sie trägt, ein Holländer, war Ingenieur und einer der ersten Journalisten, die sich ganz auf die Entwicklung des Verkehrswesens konzentrierten und darüber berichteten. Er lebte jahrelang in Berlin und schrieb seit Beginn des 20. Jahrhunderts nicht nur über die rasante  Entwicklung im Automobilbau, sondern auch über Schifffahrt und Luftverkehr. Mit den Brüdern Wright, die im ersten Jahrzehnt den Motorflug begründeten, war er befreundet. Er ist sogar einmal in einem ihrer Doppeldecker-Modelle mitgeflogen. Als der Verband der Motorjournalisten – also wir – 1952 gegründet wurde, gehörte Rozendaal zu den ersten Mitgliedern und wurde kurz darauf sogar Ehrenmitglied. Nachdem er 1955 gestorben war, übergab seine Witwe die Uhr unserem Verband mit der Auflage, sie einem Journalisten zu verleihen, der sich besondere Verdienste um die Hebung des Ansehens des Motorjournalismus erworben hat. Ein bisschen verschroben klingt das für heutige Ohren: Hebung des Ansehens des Motorjournalismus. Nun ja, seither jedenfalls wurden 29 Kollegen ausgezeichnet, unabhängig davon, ob sie unserem Verband angehörten oder nicht. Anfangs wechselte die Uhr alle zwei Jahre ihren Besitzer, seit 2007 aber jährlich. Immer zeichnete sich der Geehrte dadurch aus, dass er besonders gründlich recherchierte und durch exzellente Schreibe oder hervorragende Präsentation in Rundfunk oder Fernsehen herausragte. Und so liest sich die Liste der Preisträger wie das Who’s who der Spitzen des deutschen Motor- und Verkehrsjournalismus.

Seit 25. November 2011 gehört nun auch Christian Danner zu den Auserwählten unseres Berufes. Natürlich kennen ihn alle, die sich für Motorsport und speziell für die Formel 1 interessieren. Als fachkundiger Experte co-kommentiert er für RTL das Geschehen von allen Grand-Prix-Strecken der Welt. Er kennt sich besser aus als jeder andere, weil er selbst als Fahrer solch ein höllisch schnelles Gefährt zu beherrschen versteht. Zwischen 1985 und 1989 stand er 36 Mal am Start eines Formel-1-Rennens. Allerdings sah er nur bei 15 Rennen auch die Zielflagge. Aber so ist das nun mal bei jedem Wettkampf: Es muss auch hintere Plätze geben. Immerhin 4 Weltmeisterschaftspunkte hatte er schließlich doch auf seinem Konto.

Ich will jetzt hier nicht darauf eingehen, welche Rennen er auch in anderen Fahrzeugklassen bestritten und welche Erfolge er dabei erzielt hat. Die sind nämlich beachtlich, und ich denke, seine Pokalsammlung dürfte sehenswert sein. Preiswürdig war freilich auch schon sein Auftritt als Fernsehmann. 1999 wurde er zusammen mit seinem RTL-Kollegen Heiko Waßer mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Sport TV-Live-Übertragung ausgezeichnet.

An dieser Stelle füge ich ein, was mein Vorgänger im Amt, Heiner Klempp, in seiner Laudatio in Essen gesagt hat. Ich zitiere: Christian Danner wird vom VdM, Europas größtem Verband von Motorjournalisten, dafür geehrt, dass er die Technik der Formel 1 geschickt verknüpft mit Erklärungen, was am eigenen Auto passiert oder passieren würde, wenn man denn so führe. Der TV-Moderator brilliert mit Fakten und technischem Verständnis, das er in einer Sprache übermittelt, die auch technisch unbegabte Autofahrer verstehen. Ende des Zitats.

Was uns bei der Wahl Christian Danners zum neuen Gewinner der Johny-Rozendaal-Uhr über seine exzellenten und kenntnisreichen Formel-1-Kommentare hinaus zusätzlich überzeugt hat, sind sein enormes automobiles Fachwissen und sein Engagement für die Verkehrssicherheit. Dies sind Kenntnisse, die er als Autor von Kolumnen und Fachartikeln in diversen Zeitschriften wie auch als Redner bei Vortragsveranstaltungen regelmäßig weitergibt. Beim Fernsehsenders Vox zum Beispiel ist er der Verkehrssicherheitsexperte in der Sendereihe Auto mobil.

Am Thema Fahrsicherheit arbeitet sich Christian Danner nicht nur verbal und als Autor ab. Hier greift er auch ganz persönlich und praktisch ein. Er ist ein begehrter Unterweiser und Lehrer. Erst kürzlich brachte er bei einem von der Zeitschrift Auto Bild Allrad und einem Fahrzeughersteller veranstalteten Sicherheitstraining für Geländewagenfahrer den richtigen Umgang mit Gaspedal und Bremse bei. Fahren Sie defensiv, um die Fehler anderer ausgleichen zu können, so einer seiner bedenkenswerten Ratschläge. Kein Wunder, dass er auch für dieses Engagement schon ausgezeichnet wurde. Es war die Polizei, die ihm im Jahr 2000 den Großen Polizeistern an die Brust heftete.

Christian Danner hat es verdient, mit der Johny-Rozendaal-Uhr als beispielgebender Journalist geehrt zu werden. Möglich, dass bei seinem Engagement für die Verkehrssicherheit auch das väterliche Erbe eine Rolle spielt. Vater Prof. Max Danner gehörte in den 70er Jahren in der Bundesrepublik zu den exponiertesten Persönlichkeiten auf diesem Gebiet. Er leitete das Allianz-Forschungszentrum für Kraftfahrzeugtechnik hier in München – um nur die bedeutendste seiner  Positionen zu nennen – und galt als der unumstrittene Sicherheits-Papst. Vieles, was dem heutigen Autofahrer selbstverständlich erscheint, ist auf Danners Initiative hin entwickelt und eingeführt worden. Dazu gehören zum Beispiel der Führerschein auf Probe, die 30-km/h-Zonen in Ortschaften, die Einführung von Sicherheitsgurt und Anschnallpflicht und das Programm Junge Autofahrer. Selbst die Erfindung von Voll- und Teilkaskoversicherung geht auf sein Konto.

Auch wir im Verband der Motorjournalisten sind in Sachen Verkehrssicherheit präsent. Seit 1955 verleiht unser Verband alljährlich den Goldenen Dieselring für besondere Verdienst auf diesem Gebiet. Klar, dass auch Prof. Max Danner mit dem Dieselring ausgezeichnet wurde. Das war 1974. Jetzt, fast 40 Jahre später, haben wir zum erstenmal die außerordentliche Situation, dass auch der Sohn eine unserer Auszeichnungen erhält.

Lieber Christian Danner, ich gratuliere Ihnen im Namen des VdM-Vorstandes ganz herzlich zu diesem Preis und bitte Sie, die Johny-Rozendaal-Uhr – leihweise – und die dazu gehörende Urkunde – zum Verbleib bei Ihnen – entgegenzunehmen.

Ich danke Ihnen.

 

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