24h-Rennen 2013 -wieder mal Rennabbruch
-Doppelsieg für Mercedes-
Es ist das größte Motorsportereignis der Welt. Mit dem Rahmenrennen sind etwa 900 Rennfahrer
am Start: Profis und Amateure. Die Rennwagen sind in der Leistung so unterschiedlich, dass die einen wohl 300 km/h auf der Döttinger Höhe fahren und die anderen nur 200 km/h. Ja, und die Rennstrecke
selbst ist 25,378 km lang – so eine so lange Rundstrecke gibt es heute auf der ganzen Welt nicht mehr! Die Rede ist vom berühmtesten Langstreckenrennen der Welt – dem 24h-Rennen auf dem
Nürburgring.
Strecke und Fans
Man fährt auf der berühmten Nordschleife und auf der Grand-Prix-Strecke – zusammen sind
das 25,378 km. An der Nordschleife wird gezeltet oder im Wohnwagen übernachtet. Man reist schon am Mittwoch/Donnerstag vor dem Rennen an, um einen guten Platz zu bekommen. Pro Person sind hierfür
extra noch mal 40 € zu zahlen, ansonsten kostet das Ticket für alle Tage 60 €, einschl. Fahrerlager. Im Vergleich zum F1-Rennen also humane Preise!
Da sind wir fast bei einem Dauerthema: Der Nürburgring ist insolvent, das sind die Folgen einer
Investition im Bereich „Erlebnisbereich“. Man hat hier einen Vergnügungspark für 400.000.000 € aufgebaut, der sich entgegen allen Annahmen nicht selbst finanziert. Mittel, die das Land
Rheinland-Pfalz (RP) zuschießen wollte, wurden von der Europäischen Kommission als illegal bewertet und so soll alles vom Land RP, dem Eigentümer, verkauft werden. Doch wer kauft das alles? Die
Ausschreibung für den Verkauf läuft ab dem 15. Mai. Die Fans befürchten, dass der Käufer nicht unbedingt motorsportbegeistert ist und vielleicht die Rennstrecke sogar geschlossen werden könnte.
Schade wär‘s.
F1 Schumi auf der Nordschleife
Michael Schumacher drehte am Pfingstsonntag im 2 Jahre alten Mercedes F1 eine Runde auf der
Nordschleife. Das war für viele F1-Fans ein absolutes Highlight. Da kam Freude auf!
Das Rennen
Prognosen, wer das Rennen gewinnen könnte, wollte niemand abgeben. Aber, Favoriten gab es
genug. Entscheidend ist immer, ob man unfallfrei und ohne technische Probleme durchkommt.
Vorjahressieger Frank Stippler fuhr im TOP-Qualifying, zu der 40 Rennfahrzeuge zugelassen wurden, die schnellste Runde bei allerbestem Wetter und so stand der vom TÜV Rheinland gesponserte AUDI R8 LMS ultra auf
der Pole. Partner von Stippler, der als Mehrfachstarter am Ring war, waren die Stuck-Brüder Johannes und Ferdinand sowie Michael Ammermüller.
Nach dem Start um 17.00 Uhr (so spät, weil vom DTM-Lauf in Brands Hatch noch
Fahrer wie Tomzcyk und Farfus eingeflogen kamen) führte der TÜV-AUDI vom Phoenix-Rennstall etwa 2 Stunden und lieferte sich einen Zweikampf mit dem superstarken Aston Martin Vantage GT3. Ab 19.05 Uhr
führte der Aston Martin bis zum Abbruch des Rennens um 22.44 Uhr. Der Regen, der um 20.50 Uhr einsetzte, wurde immer stärker, so dass die Rennleitung sich zu dem Rennabbruch entschloss. Bis dahin
hatte es schon viele Unfälle mit dem Ausscheiden von Favoriten gegeben. Und immer wieder wurde in den Boxen repariert (u.a. auch ein 3stündiger Motorwechsel). Neustart morgens um 8.20 Uhr, nachdem der starke Regen nachgelassen hatte. Restdauer des Rennens nur noch weniger als 9 Stunden.
Bis zum Rennende um 17.05 Uhr gab es Unfälle und damit verbundene Ausfälle und am Ende kamen
zwei Mercedes mit der trockenen Rennstrecke am besten zurecht. Der AMG-Mercedes SLS des Black-Falcon-Teams mit dem Briten Sean Edwards als Schlussfahrer sowie den Co-Piloten Bernd Schneider, Jeroen
Bleekemolen und Nicki Thiim gewann. Der ehemalige DTM-König Schneider erreichte erstmals bei einem 24h-Rennen das Ziel und landete auf dem ersten Platz. Herzlichen Glückwunsch, er hatte den
Sieg verdient.
Eifelwetter
Wieder mal hatte die Eifel gezeigt, dass das Wetter in 700 m Höhe alle Facetten zeigen kann:
Nebel, Sonne und Regen. Beim Abendtraining am Donnerstag betrug die Sicht nur etwa 50 m und dann mit 300 km/h über die Döttinger Höhe fahren – da gehört schon Mut und Gottvertrauen dazu.
Der starke Regen machte auch die Parkplätze unbefahrbar und so hatte ich
Probleme, spätabends am Pfingstsonntag den Parkplatz D11 (Nürburg) noch zu verlassen. Der ADAC wollte mich
zwar abschleppen – aber nur gegen bares Geld. Irgendwie um 24.00 Uhr schaffte ich es dann doch noch mit mehreren Versuchen.
Resümee
Wieder mal hatte das Eifelwetter einen Rennabbruch verursacht. Wieder mal waren über 200.000
Zuschauer zum Ring gekommen. Wieder mal gab es spannende Positionskämpfe und viele Unfälle, die aber (fast) alle glimpflich ausgingen.
Hoffen wir, dass es das 24h-Rennen auch im nächsten Jahr geben wird.
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