Saisoneröffnung auf dem Nürburgring
-Spannendes Rennen und viele Unfälle-
Mitte April 2013 – morgens war es noch kalt und rutschig auf
der Nordschleife des Nürburgrings. Der Parkplatz am Brünnchen war aber schon kurz nach 8.00 Uhr voll, so dass auf dem gegenüberliegenden Parkplatz ausgewichen werden
musste. 50.000 Nürburgringfans warteten auf den lange herbeigesehnten Saisonstart.
Auch die Fahrerinnen/Fahrer der über 200 Rennwagen für den
ersten VLN-Lauf des Jahres waren heiß. Ein spannendes Rennen – aber auch viele schwere Unfälle.
Training und Startaufstellung
Der erste VLN-Lauf , vorgesehen für den März 2013 ging praktisch im Schnee unter und musste abgesagt
werden. Auch die „Einstellungsfahrten“ fanden nicht statt. Das erste Zeittraining am Samstagmorgen fand auf
rutschiger Fahrbahn statt – Rekordrunden waren nicht möglich. Man war froh, heil über die Nordschleife zu
kommen. Kurz vor 10.00 Uhr waren die Zuschauer erstaunt, als die Rennwagen langsam um die Strecke fuhren.
War schon Trainingsende? Nein! Man wollte im letzten Moment vor Trainingsschluss um 10.00 Uhr über die Start- und Ziellinie kommen, um die finale Runde bei trockener Fahrbahn zu fahren.
Das Team um Klaus Abelen, Sabine Schmitz und Patrick Huisman schaffte auf dem neuen Frikadelli-Porsche
die pole Position unter diesen Bedingungen. Aber andere Teams mussten teilweise noch am Fahrzeug basteln
und kamen nicht mehr rechtzeitig vor Trainingsende raus. Andere hatten Verkehr in den letzten Minuten. So war
das Feld beim Start etwas durcheinander. Der Stuck-AUDI stand auf dem 21. Platz und der Kremer Porsche mit Wolfgang Kaufmann gar nur auf dem 102. Platz.
Das Wetter wurde immer besser, gleichwohl war ein Regenschauer nicht auszuschließen. Gestartet wurde auf
Slicks!
In der Startaufstellung traf ich viele Bekannte: Dietmar Spoden, mein früherer Nachbar in Königswinter, hatte
früher bei Toyota an Rallye-Sportwagen und F1-Boliden geschraubt und war nunmehr für das Porsche-Team … tätig. Man freute sich beim Wiedersehen.
Wolfgang Kaufmann im Kremer-Porsche bemerkt mich, obwohl er sich schon mental auf den Start vorbereitet
und auch der neue Inhaber von Kremer-Racing, Eberhard Baunach, begrüßt mich kurz; er hat aber vollen
Einsatz, um seine beiden Porsche ins Rennen zu schicken – aber selbst will er heute auch noch fahren.
Frikadelli-Fabrikant Klaus Abbelen lässt es sich nicht nehmen, seinen neuen Porsche 911 GT3 R auf den
ersten Startplatz zu fahren. Der Sturzhelm wird gegen eine abgetragene Ledermütze getauscht und nur Insider erkennen den Frikadelli-Mann wieder.
Einführungsrunde und verspäteter Start um 12.00 Uhr.
Turbulentes Rennen
Den fliegenden Start fotografiere ich vom Balkon der Jaguar-Lounge im Start- und Zielhaus..Patrick Huisman
im Frikadelli-Porsche behauptet die Führung und bleibt lange vorn. Alle gönnen dem Frikadelli-Team mit der
Lokalmatadorin Sabine Schmitz endlich mal einen Sieg – doch es gibt beim Anbremsen der Spitzkehre
eingangs der Mercedes-Arena eine Kollision mit einem langsamen Fahrzeug und der Porsche landet stark beschädigt im Kies. Schade!
Auch vielen anderen Teams geht es nicht besser, so verunfallte auch der Phönix-AUDI mit Johannes Stuck, der
BMW … und viele andere. Sogar der Krankenwagen muss wiederholt verletzte Fahrer einsammeln.
Das Hauptproblem bei Langstreckenrennen auf der Nordschleife sind das Zusammentreffen von Rennfahrzeugen mit unterschiedlicher Leistung und das Zusammentreffen von Profi-Rennfahrern mit Amateuren.
Im Streckenabschnitt Döttinger Höhe fahren einige Rennwagen mit fast 300 km/h und andere mit nur 200 km/h.
Das ist nicht unproblematisch, wenn die „Kleineren“ nicht aufpassen oder die Größeren die Situation zu
optimistisch einschätzen. Gewinnen wollen ja alle, die einen ihre Klasse und die anderen den Gesamtsieg!. Auf
Ankommen fahren bringt keine guten Platzierungen – es wir in den 2 Stunden hart gekämpft.
Das Finale war spannend
Nach dem unfallbedingten Ausfall des Frikadelli-Porsche führten zeitweise drei BMW Z4. Beim Boxenstopp von
Martin Tomzcyk (Schubert BMW) wurden die Räder beim Wechseln verwechselt und so fiel das Team zurück, belegte aber in der Endabrechnung noch den dritten Platz.
Dirk Müller, ebenfalls Schubert BMW, spulte seinen Schlussturn problemlos ab und siegte. Dahinter wurde es
noch einmal richtig spannend. Klingmann, ebenfalls auf einem Schubert BMW unterwegs, tauchte immer größer
im Rückspiegel des Zweitplatzierten Porsche 911 GT3 R von Christopher Brück und Jaap van Lagen auf. Der
Niederländer wehrte bei seinem erst fünften Nordschleifenrennen aber alle Attacken erfolgreich ab und rettete
sich als Zweiter ins Ziel. Seine Auslaufrunde drehte er allerdings über die Nordschleife, da er im Eifer des Gefechts schlicht die Zielflagge übersehen hatte.
Resümee
Ein äußerst spannendes Rennen mit einem spannenden Finale. Wohl 50.000 Zuschauer. Schönes Rennwetter.
Was will man mehr?
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