ChampCar 2001 Nazareth

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Webmaster Reinhold Zitzelsberger

Letzte Änderung

Donnerstag, 22. August 2013 

 

ChampCar-Serie Nazareth 2001

 

20jähriger Rookie gewinnt

 Das Rennen auf dem fast 1 Meilen-Oval in Nazareth (etwa 120 Meilen westlich von New York) war mal wieder ein Rennen der Superlative. Zunächst war es ein Rookie (Bruno Junqueira – BR), der die pole position vor Kenny Bräck herausfuhr und später war es wieder ein Rookie (Scott Dixon – NZ), der das Rennen vor Kenny Bräck gewann. Allerbestes Wetter, aber nicht so viele Zuschauer, so dass die Ränge nicht voll waren.

Mit Verspätung erreichten wir die Rennstrecke, weil unser Auto in New York “den Geist” aufgegeben hatte (Getriebeschaden). Die Akkreditierung als Pressefotograf klappte auch nicht, weil man meinen Presseausweis nicht anerkennen wollte. Besser wäre das Schreiben einer Redaktion gewesen. Für das nächste Mal weiß ich also Bescheid. Ich bekam dann aber trotzdem noch ein Presseticket für das Fahrerlager – musste aber meinen Tribünenplatz selbst bezahlen. Da die Preise in den USA immer noch volkstümlich sind (70 Dollar für einen Tribünenplatz), fiel mir das nicht allzu schwer.

 Zunächst müsste man die Situation im Fahrerlager beschreiben. Für ein Ticket von 30 Dollar kann man 3 Tage lang das Fahrerlager besuchen, hiervon machten viele Gebrauch. Hinzu kamen die vielen Gäste der Sponsoren, so dass das Fahrerlager gut voll war. Es wurde überall geschraubt und jedermann hatte Einblick in die picksauberen Zelte der Rennställe. Geheimniskrämerei wie in Europa gibt es in Amerika nicht. Hinzu kommt, dass die ChampCar-Autos im großen und ganzen gleichwertig sind und praktisch jede revolutionäre Verbesserung eines Teams, die zu Wettbewerbsvorteilen für dies Team führen würde, praktisch durch Verbot wieder eingebremst wird.

 Vor dem Rennen hätte wohl niemand einen Pfennig für Scott Dixon, einem 20jährigen Rookie aus Neuseeland gesetzt, zumal er sich im Qualifying nur auf den 23. Platz qualifizieren konnte.

 Im Rennen diktierte zunächst Kenny Bräck aus Schweden das Geschehen, zumindestens am Anfang. Nach wenigen Metern schnappte er sich Pole-Sitter Bruno Junqueira, doch bereits in der ersten Runde kam Bryan Herta, der vom 7. Startplatz aus ins Rennen ging, von der Strecke ab. Auch nach dieser Gelbphase wurde das Feld wieder eingebremst, weil nunmehr Helio Castroneves von der Strecke kreiselte. Die erneute Gelbphase nutzte Dixon, um seinen Tank bei einem kurzen Boxenstopp voll zu füllen.

 Kenny Bräck führte das Rennen bis zur 125. Runde (von 225).

 Nach einem ungestümen Überholversuch von Takagi kamen sich beim darauf folgenden Restart Alexandre Tagliani und Gil de Ferran in die Quere. Die Folge, ein Abflug direkt vor unserem Platz. Es krachte gewaltig und Tagliani musste sogar mit dem Rettungswagen in das von ChampCar für jedes Rennen mitgenommene Hospital gefahren werden.

 Nach dem Zwischenfall wurde das Rennen für 22 Runden neutralisiert. Eine Gelegenheit, die fast alle Piloten zum Reifenwechsel und Nachtanken nutzten. Beim Team Rahal setzte man alles auf eine Karte. Bräck bekam für die letzten 100 Runden Treibstoff – ein Schachzug, der sich nicht auszahlen sollte.

 Von den vielen Boxenstopps profitierte Toni Kanaan, der die Führung bis zur 189. Runde behaupten konnte, dann war auch er für einen letzten Boxenstopp fällig.

 Nach den vielen Boxenstopps war nunmehr Führender Scott Dixon. Kenny Bräck arbeitete sich vom 7. Platz bis auf den 2. Platz vor, doch er biss sich an dem 20jährigen Roockie die Zähne aus. “Man hat hier nicht viel Platz zum Überholen, resümierte Bräck nach dem Rennen. Alles ist sehr eng und du musst darauf zählen können, dass der Vordermann bei einem Überholmanöver mitspielt. Ich war schneller als Scott, aber ich bin nicht an ihm vorbei gekommen, der Kerl hat keinen einzigen Fehler gemacht. Zudem musste ich ständig den Treibstoffverbrauch im Auge behalten. Gegen Ende des Rennens wurde es denkbar knapp. Immerhin konnte ich Platz 2 halten. Mit einem ersten Sieg muss ich mich wohl noch ein wenig gedulden.”

 So kam es schließlich, dass ein 20jähriger Rookie, der insgesamt erst sein 3. ChampCar-Rennen fuhr, das 225 Runden dauernde Rennen in Nazareth gewann.

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