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F1-Wüstenpisten – exotische Welt im Orient
Die Formel 1 macht Werbung auch für Länder, die bisher nicht so bekannt waren. Wer kannte
schon Bahrain, bevor es dort einen F1-Grand-Prix gab?
Nicht weit entfernt liegt die Rennstrecke von Abu Dhabi auf einer Insel im Persischen Golf.
Beide Rennstrecken haben eins gemeinsam, sie wurden vom Aachener Rennstreckenarchitekten Hermann Tielke gebaut und haben die kleinen reichen Erdölstaaten in aller Welt bekannt gemacht.
Ich hatte das Glück, beide Rennstrecken zu besuchen und sogar aktuelle F1-Rennwagen auf der
Rennstrecke auf Bahrain bei Reifentests zu erleben.
Abu Dhabi – Circuit auf einer Insel
Die Rennstrecke liegt auf einer Insel vor der Stadt. Man erreicht den Yas Marina Circuit über
aufgeschütteten Sand in etwa 20 Minuten von der Innenstadt aus. Eine „grüne Oase“ inmitten von Sand mit futuristischen Gebäuden aus Glas, nebenan ein Hafen, wo auch außerhalb der Renntermine
luxuriöse Jachten liegen. Für mich als Renn-Fan interessant die Nordkurve, wo die Rennwagen nach Durchfahren einer Schikane dicht an die Tribüne herankommen. Keine Sichtbehinderung durch Zäune, weil
die unterste Tribünenreihe wohl 5 m hoch liegt.
Besichtigung des „Race Control“ Raums, wo anhand von etwa 20 Bildschirmen die gesamte
Rennstrecke eingesehen werden kann.
Unterwegs auf der Piste sind mehrere Aston Martin einer Rennfahrerschule; schöner Blick von
einem Aussichts-Restaurant auf die Rennstrecke. „Nur“ 70.000 Zuschauer können das Rennen sehen, aber mehr kommen ohnehin nicht, denn F1-Macher Bernie Ecclestone verlegt ja ohnehin die Rennen
nach Asien, wo die Zuschauer kein Geld haben, um ein F1-Rennen zu besuchen – und die von Ecclestone ebenfalls unterhaltenen Kameramänner zeigen dann nur die wenigen, vollen Tribünen. Gleichwohl
gilt mein Respekt an eine tolle Anlage inmitten von Sand, Sand, …
Fast hätte ich sie vergessen, die Ferrari-World unter einer riesigen Dachkonstruktion mit dem
größten Ferrari-Pferd der Welt. Daneben die Achterbahn mit 240 km/h Spitze – hier ist sie im Gegensatz zum Nürburgring funktionsbereit – aber mangels Besucher läuft sie nicht. Auch die
Ferrari-World macht einen besucherfreien Eindruck.
Bahrain – Rennstrecke in der Wüste
Eine Nacht Schiffsreise herum um das Emirat Katar liegt der Inselstaat Bahrain, hier wurde
2003/2004 ebenfalls eine supermoderne Rennstrecke in Betrieb genommen. Sie liegt 15 Autominuten außerhalb von der Hauptstadt Manama inmitten der Wüste und inmitten von Ölfeldern. Sobald man auch hier
in den Innenbereich der Strecke kommt, eine ganz eigene Welt des Motorsports.
Wir haben Pech und Glück, es finden F1-Reifentests statt – das ist unser Glück. Pech ist,
das wir nicht fotografieren dürfen und auch der Zugang zum Race-Control-Raum sowie zur Tribüne wird uns verwehrt. Überall Security-Posten, die uns androhen, den Chip aus der Kamera zu nehmen, wenn
sie jemanden beim Fotografieren erwischen sollten. Was soll der Quatsch? Wir dürfen nur auf den riesigen Tower, der am Ende der Start- und Zielgeraden steht und von wo aus man einen tollen Blick über
die gesamte 5,44 km lange, ebenfalls von Tielke erbaute, Rennstrecke hat. Einige aus unserer Reisegruppe wagen es, mit ihren kleinen Handy-Kameras entgegen allen Verboten ein paar Aufnahmen zu
machen. Nichts passiert, denn hier oben auf dem 25 m hohen Tower ist kein Security-Mann anwesend. Ich wage es, ein paar Aufnahmen von Nico Rosberg im Mercedes zu machen mit meinem 400 mm Objektiv und
entferne schnell den Chip mit den Aufnahmen und bestücke die Kamera mit einem anderen Chip. Gut gegangen! Abends auf dem Schiff freue ich mich riesig über die gelungenen Bilder. Geschi ergattert im
Souvenir-Shop noch ein altes Rennprogramm aus dem Jahre 2012 – einfach toll.
Resümee
Geschi war vor 15 Jahren schon mal im Orient. Dank sprudelnder Ölquelle sind die einstigen
Beduinen reich geworden und haben in Bahrain und Abu Dhabi u.a. auch in Rennstrecken investiert und sind dadurch in der Welt bekannt geworden. Was will man mehr?
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